Wort in den Tag: Elefantenglaube

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Einige Blinde standen beieinander und betasteten, ohne es zu wissen, den gleichen Elefanten. Der erste hatte ein Bein erwischt. Er sagte: „Ich habe hier einen Baumstamm!“. Ein anderer hatte einen Stoßzahn in der Hand. „Also, ich habe einen Stein.“ Der dritte betastete ein Ohr, und weil es sich leicht bewegte, dachte er, es sei ein Palmblatt. Und ein vierter hatte den Schwanz des Elefanten in der Hand und sagte: „Ich habe ein Seil!“ So hatte jeder von den vieren einen Teil des Elefanten begriffen – aber eben doch nicht das Ganze.

So wie diese Blinden sind wir alle, wenn es um den Glauben geht. Gott – das geht über unser menschliches Denken hinaus. Egal, als was wir uns selbst sehen, welchem Glauben oder auch Nicht-Glauben wir anhängen: Wir verstehen nur einen Teil, und vielleicht selbst den nicht mal ganz richtig.

Manchen, die sehr fest im Glauben stehen, würde ich gerne diese Geschichte erzählen, damit sie auch die Menschen respektieren, die andere Wege im Glauben gehen. Und manchen, die zu sehr zweifeln, würde ich's auch gern erzählen und ihnen sagen: Einen Teil hast du bestimmt schon erfasst. Und mehr wissen wir alle nicht.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in Ihrer Erkenntnis heute ein Stück vorankommen.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

Wort in den Tag: Suche nach Sinn

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Haben Sie heute schon gebetet? Oder diese Woche, dieses Jahr? Welche Rolle spielt Religion in Ihrem Leben?

Manche Untersuchungen scheinen zu belegen, dass Religion immer weniger Bedeutung hat. Und dann kommt eine Zeit wie diese mit Papstrücktritt und dann Papstwahl, in der die Nachrichten voll davon sind. Nervt Sie das – oder sind Sie ganz interessiert dabei?

Ich glaube nicht, dass Religion oder Religiosität für die Menschen an Bedeutung verliert. Aber sie verändert sich. Auch bei sehr vielen, die keiner Kirche angehören, erlebe ich: Sie suchen etwas, was aber schwierig zu beschreiben ist. Vielleicht so: Sinn, Halt, eine Bedeutung für das eigene Leben.

Zugegeben: Wir großen Kirchen haben da wohl oft an den Menschen vorbeigeredet. Auch wenn ich nach wie vor denke, dass wir eine fantastische Botschaft haben. Vielleicht geben Sie uns ja nochmal eine Chance?

Ob mit oder ohne Kirche: Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute ein paar neue, vielleicht auch überraschende Antworten auf Ihre eigenen Fragen finden.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.