Wagenkirche am 17.5.2019

Na Ulli, hängst du morgen dann auch vorm Fernseher?

Wegen Fußball? Ja, auf jeden Fall werde ich die Sportschau oder später das aktuelle Sportstudio schauen. Wenn ich‘s schaffe, vielleicht sogar Bayern-Frankfurt bei einem Freund auf Sky.

Nein, nicht wegen Fußball. Ich meine abends, beim Eurovision Song Contest.

Ach, das meinst du. Das hab ich schon ewig nicht mehr geschaut … Da fehlt mir dann echt die Zeit dazu!

Ehrlich gesagt, wäre das jetzt auch fast an mir vorbeigegangen. Den deutschen Song „Sister“ hab ich mir heute zum ersten Mal überhaupt angehört.

Und? Wie ist er?

Geht so. Musikalisch. Aber inhaltlich finde ich ihn schön. Der handelt von zwei Schwestern, die früher ständig im Wettstreit lagen, und jetzt stellen sie fest: Wir gehören doch zusammen. Wir sind füreinander da.

Das ist doch eigentlich ein wunderschönes Bild auch für Europa. Da streiten wir uns auch manchmal ziemlich heftig, wie Geschwister das halt manchmal tun. Aber eigentlich sind wir füreinander da.

Das ist auch das, was ich an diesem Song Contest so wunderbar finde. Alle Völker sind in der Musik verbunden. Selbst über die eigentlichen europäischen Grenzen hinaus, bis nach Australien. Und diesmal findet der Wettbewerb in Israel statt.

Das passt doch dazu, wie man sich in Israel meistens begrüßt oder verabschiedet: Schalom – Frieden! 

Ja, das stimmt. Und Schalom bedeutet ja in der Bibel mehr als nur „es gibt gerade keinen Krieg“. Schalom, das bedeutet: Alle Lebewesen, nicht nur die Menschen, haben genug zum Leben. Alle sind miteinander versöhnt.

Eine wunderschöne Vorstellung. Und du meinst, wir erreichen das mit Singen?

Sicher nicht nur mit Singen. Aber ich finde, das ist schon mal ein guter Schritt auf dem Weg. Und natürlich, dass wir Europa stärken.

Stimmt – nächste Woche sind Wahlen! Bitte gehen sie hin!

Und stärken Sie die Parteien, die für Versöhnung und Frieden zwischen den Völkern eintreten und nicht die, die andere ausgrenzen.

Für dieses Wochenende wünschen wir Ihnen Schalom. Frieden. Versöhnung. Da, wo Sie sind.

Und uns allen wünschen wir natürlich viel Spaß bei der Bundesliga, beim Song Contest und diesmal mindestens einen vorletzten Platz für Deutschland.