Urlaubspredigt: Vergnügt, erlöst, befreit
„Glaubst du, das Leben verstanden zu haben?“
Mit dieser Frage beginnt die Neurowissenschaftlerin Maren Urner ihr Buch „Raus aus der ewigen Dauerkrise“. Ich bin noch nicht ganz fertig mit Lesen, aber es passt einfach so vieles von dem, was sie schreibt, zu unserem heutigen Thema, dass ich es nicht ignorieren konnte. Maren Urner ist erklärte Atheistin, aber die Fragen, die sie stellt, beschäftigen uns auch im Glauben.
Unter anderem eben diese: Glaubst du, das Leben verstanden zu haben?
Maren Urner sagt: Die meisten von uns wissen gar nicht wirklich, was gut für sie ist. Und noch schlimmer: Wir wissen nicht mal, dass wir es nicht wissen. Wir jagen dem Glück nach, ohne jemals überhaupt darüber nachzudenken, was Glück eigentlich ist.
Predigt: Arbeiten am Paradies
Was hast du getan?
So donnert Gottes Stimme durchs Paradies.
Was hast du getan, Mensch?
Ich fürchte, diese Frage wird auch uns eines Tages gestellt werden.
Was hast du getan, Mensch?
Was hast du aus dieser Erde gemacht?
Von Bewahren keine Spur.
Deine eigene Existenz gefährdest du, du weißt es und machst doch weiter, wie ein Süchtiger, der nicht loskommt von seiner Droge.
Was hast du getan, Mensch?
Nicht nur die Erde in der Gegenwart zerstörst du. Klimawandel, Artensterben, Plastik in den Weltmeeren und und und.
Was hast du getan, Mensch?
Predigt: Vergnügt, erlöst, befreit
Na, das ist doch mal eine coole Geschichte von König David! Sollte man viel öfter erzählen!
Echt? Findest du? Der David ist doch völlig übergeschnappt. Fast nackt vor den Leuten rumtanzen! Ja, das hört sich toll an, aber stell dir mal vor, Kanzler Scholz oder Markus Söder würden das machen. Da wäre aber was los! Wo bleibt da die Würde des Amts? Die Michal hatte wirklich recht!
Nee, brrr, Scholz oder Söder will ich jetzt auch nicht unbedingt halbnackt sehen. Da hast du schon recht. Aber diese große Freude, die er mit seinem Tanz ausdrückt – das finde ich schon toll! Komplett ausgelassen, fröhlich, ohne diese ganzen Bedenken.
Predigt: Der Geist kommt.
Manchmal kann das Leben ganz schön ermüdend sein. Eine Sorge türmt sich auf die andere. Die großen Weltkrisen werden ja schon fast zu so einer Art Grundrauschen: Klimakrise. Krieg in der Ukraine und anderswo. Corona. Artensterben. Und so vieles mehr. Und als würde das alles nicht schon reichen, kommen dann noch die eigenen Dinge dazu.
Eine schwere Krankheit in der Familie. Finanzielle Probleme. Streit. Trennung. Die Sorge um Freunde oder Familienmitglieder, die ihren eigenen Weg gehen, der vielleicht nicht der beste zu sein scheint. Und dann geht noch irgendwas kaputt. Und die Steuererklärung wartet und dieses und jenes. Und und und.
Ach, manchmal kann das Leben ganz schön ermüdend sein.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Das Beste kommt noch!
Der Löffel ist da!
Ihr habt ihn in der Hand.
Oder er liegt vor euch, neben euch.
Der Löffel ist da!
Und er ist ein Versprechen:
Das Beste kommt noch.
Es gibt einen Nachtisch.
Es wird lecker.
Selbst, wenn es Leber mit Rosenkohl und Spinat gibt:
Am Ende steht das Eis, der Pudding, die Erdbeeren mit Sahne.
Der Löffel ist da!
Du hast ihn in der Hand.
Nicht alles kannst du beeinflussen.
Manchmal in deinem Leben gibt es Dinge,
über die du keine Macht hast.
Jahrzehnte, die Jahrtausende prägen
Ansprache zur Andacht zum 36. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe
Bergrheinfeld/Wegkreuz, 24.4.2022
Ich habe jetzt wirklich lange überlegt, welchen Bibeltext ich für meine Ansprache heute wählen soll. Schließlich laufen die Andachten hier am Atomkraftwerk schon seit geraumer Zeit, mein letzter Beitrag dazu war vor ziemlich genau 15 Jahren. Und die Stelle aus der biblischen Schöpfungsgeschichte, wo Gott den Menschen aufträgt, die Erde zu bebauen und zu bewahren – die ist hier an diesem Ort vermutlich schon total abgedroschen, nein, das kann ich heute nicht nehmen. Da sind wir uns ja sowieso einig, dass wir von diesem Anspruch weit entfernt sind.
Predigt: "Wir sind ein Leib"? Was für eine Zumutung!
Predigt am Gründonnerstag 2022
Schweinfurt – Gut Deutschhof, 14.4.2022
Text: 1. Kor 10, 16-17
Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist's: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben.
Liebe Gemeinde!
Friedensgebet am 6.3.2022
Kyrie eleison! Herr erbarme dich! Voller Sorgen sind wir in diesen Tagen. Voller Angst, voller Trauer.
Der Krieg, in den letzten Jahrzehnten meist nur eine ferne Erzählung von Geschehnissen auf anderen Kontinenten, geschieht plötzlich gar nicht weit entfernt von uns.
Fast trotzig klingt heute, was die weltweiten Kirchen bei ihrer Vollversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg, 1948, geschrieben haben:
Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.
Auch die orthodoxe Kirche hat das übrigens unterschrieben.
Gott hat Gedanken des Friedens
Ansprache beim Friedensgebet in St. Johannis Schweinfurt am 30.1.2022
Ansprache am 24.12.2021: Rettung im Verborgenen
Ansprache in der MehrWegGottesdienst-Zoom-Andacht vom 24.12.2021 - www.mehrweggottesdienst.de
O du fröhliche! So hat der Windsbacher Knabenchor gesungen. Kein donnerndes Jubellied mit Pauken und Trompeten. Eher ein verhaltenes, ja zartes Lied.
In dieser Heiligen Nacht, im Stall an der Krippe, da verstummen die lauten Töne. Da werden wir still, andächtig. Spüren dieses Wunder von Weihnachten: Ein Kind ist geboren! Gottes Sohn, so werden sie ihn später nennen.