Predigt zu Erntedank: Dankbar, fröhlich und zuversichtlich

Predigt zum Erntedankfest am Samstag, 2.10., in Sennfeld

Text: 2. Kor 9, 6-15

Liebe Gemeinde!

Unser heutiger Predigttext stammt aus dem 2. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 9. Paulus war ja schon lange unterwegs im ganzen Mittelmeerraum, gründete Gemeinden überall, hielt Kontakt über Briefe, ermutigte, ermahnte die Gemeinden. Ein großer Netzwerker seiner Zeit – und ein sehr erfolgreicher.

Predigt: Was ist Rettung?

„Dann wirst du gerettet werden“.

Was heißt denn das?

Was heißt das hier im Krankenhaus? Für Menschen, bei denen die Ärzte eben keine Rettung mehr sehen?

„Wenn du aus ganzem Herzen glaubst, dann wirst du gerettet werden.“

Was soll das bedeuten? Ist das nicht nur religiöses, vertröstendes Blabla für jemanden, der mit dem Tod ringt?

Von Rettung haben wir in diesen Tagen des Wahlkampfs auch viel gehört. Jede Partei hat andere Konzepte dazu, wie unsere Erde, unsere Gesellschaft, unser Land gerettet werden kann. Und wer oder was überhaupt gerettet werden soll. Die Wirtschaft? Das Klima? Oder geht beides gemeinsam und das ist gar keine Alternative, zwischen der wir wählen müssen?

Predigt zu Kirchweih und Friedensfest: Fröhlich in der Versöhnung

Liebe Gemeinde!

Heute ist nicht nur Kirm, das wissen wir. Heute ist Friedensfest. Seit 372 Jahren, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe, feiern wir den Frieden. Und wir erleben doch immer wieder, wie bedroht dieser Frieden ist. Auch, wenn wir hier in Deutschland nun schon so lange von Krieg verschont sind – Auswirkungen ferner Kriege erleben wir auch. Wir treffen auf Menschen, die zu uns fliehen vor Bomben, Verfolgung, Terror oder einfach nur aus wirtschaftlicher Not, weil ihre Heimat vollkommen zerstört ist. Wir hören Nachrichten aus anderen Ländern, in denen die Konflikte immer weiter angeheizt werden.

Und bei uns? Hier sind es eher die persönlichen Konflikte, die uns zu schaffen machen. Der Streit um Corona-Maßnahmen, Impfungen, Tests und Maskenpflicht hat manche entzweit, die mal gute Freunde waren. Die politischen Auseinandersetzungen vor der Wahl sind manchmal schmerzhaft und beleidigend. Und unterschiedliche politische Überzeugungen spalten Familien und manche Freundschaft noch mehr.

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Dir geht's gut und wie geht's mir?

Ansprache beim MehrWegGottesdienst am 11.7.2021

Treffen sich zwei Telepathen. Sagt der eine zur Begrüßung: „Dir geht’s gut, und wie geht’s mir?“

War eigentlich nur ein Witz bei unserer legendären jährlichen Themenfindungssitzung – und dann wurde ein Gottesdienst draus. Weil wir diese Frage total spannend fanden, auch wenn wir nicht Gedanken lesen können.

Predigt: Befreit zum Frieden

Voller Sorgen und voller Entsetzen blicken wir in diesen Tagen auf die Auseinandersetzungen in Israel und Palästina. Wir hören von Toten und Verletzten, auch Kindern.

Und hier bei uns brennen israelische Flaggen, werden unsere jüdischen Glaubensgeschwister beleidigt und bedroht. Antisemitische Parolen werden geschrien oder ins Netz geschrieben als hätte es unsere Vergangenheit nie gegeben. Unerträglich ist das, ganz egal, wie man zur aktuellen israelischen Politik stehen mag. Genauso unerträglich ist es, wenn nun Musliminnen und Muslime in unserem Land angegriffen werden.

Von all den anderen Katastrophen auf der Welt mag ich heute mal gar nicht reden, es ist einfach genug, nein, es ist zu viel, um alles aufzunehmen, alles zu verstehen, alles zu verarbeiten.

Voller Sorgen und Entsetzen blicken wir nach Israel und sehen die Gewalt, die dort wieder ausgebrochen ist.

Ansprache bei der MehrWegGottesdienst-Zoomandacht: (Zuh)aushalten

Ansprache beim MehrWegGottesdienst am 21.3.2021 „(Zuh-)aushalten“

Ehrlich, irgendwann im Februar dachte ich, na ja, bis wir unsere Zoom-Andacht feiern, ist das ganze Thema Lockdown wahrscheinlich rum und wir stehen blöd da mit diesem Thema „Zuhaushalten“.

Wäre mir, ehrlich gesagt, lieber gewesen.

Predigt: Bin ich's?

Herr, wer ist es?
Gerade noch hast du den Jüngern die Füße gewaschen.
Hast davon gesprochen, dass wir einander dienen sollen.
Und jetzt das.
„Einer von euch wird mich verraten.“
Herr, wer ist es?

Bin ich’s?
Könnte ich es nicht sein?
Bin ich’s denn nicht täglich, immer wieder,
durch mein Handeln, mein Reden?
Verrate ich nicht jeden Tag das, was du uns aufgetragen hast?
Andere lieben. Mich aufopfern für sie. Menschenfreundlich sein. Segnen, nicht fluchen.

Predigt: Was geht's dich an?

Müde, ja verzweifelt sitzt der Pfarrer vor dem leeren Blatt, das seine Predigt werden soll. Die Worte sind ihm ausgegangen. „Sie haben keine Worte mehr!“, so hört er Maria rufen. Doch Jesus weist sie zurück: „Was geht’s dich an?“

Müde, verzweifelt sitzt das Krankenhauspersonal im Bereitschaftsraum. Das tägliche Leiden und Sterben auf der Intensivstation hat sie mürbe gemacht. „Sie haben keine Intensivbetten mehr!“ ruft Maria. Doch Jesus weist sie zurück: „Was geht’s dich an?“

Müde, verzweifelt sitzen Eltern mit ihren Kindern beim Homeschooling. Die eigene Arbeit bleibt liegen und doch können sie ihren Kindern nicht gerecht werden. „Sie haben keine Geduld mehr“, ruft Maria. Doch Jesus weist sie zurück: „Was geht’s dich an?“

Predigt: 40 Jahre so weiter?

Liebe Gemeinde!

Ich weiß nicht, ob Sie’s heute schon in den Nachrichten gehört haben. Bei den Corona-Impfungen hat es nun doch Komplikationen gegeben, alle Impfungen wurden weltweit eingestellt, weil das Virus sich nochmal verändert hat. Und diese neue Veränderung ist so komplex, dass quasi alle Forschung bisher vergebens war. Das letzte, was ich gehört habe, bevor ich hier her gefahren bin, war: Es könnte bis zu 40 Jahre dauern, bevor wir wieder aus dem Tief herauskommen.

40 Jahre. Das darf doch nicht wahr sein.

Nein, natürlich ist das nur erfunden, Entschuldigung. Aber in der Geschichte, aus der unser heutiger Predigttext stammt, geht es um genau diesen Zeitraum: 40 Jahre. So lange, so erzählt die Bibel, war das Volk Israel in der Wüste unterwegs. Bis zum Jahr 2060 also, wenn wir mal dieses Wüstenjahr 2020 mit reinrechnen. Fast unvorstellbar lang. Eine unglaubliche Durststrecke, auch im wörtlichen Sinn, manchmal gab’s nicht genug Wasser, manchmal kaum was zu Essen, aber immer, immer sorgte Gott für sein Volk. So erzählt es die Bibel.

Predigt zu Weihnachten: Freudenboten? Ach was.

Freudenboten.

Die Heil verkünden.

Ach was.

Könnten wir auch mal gebrauchen.

Wär doch eigentlich schön, Gott.

Komm doch her, heile uns.

Hier ist alles kaputt.

Die Menschen sterben.

Hunderte jeden Tag.

Und andere meinen, das sei nicht so schlimm,

Hauptsache, die Läden würden wieder aufmachen,

und sie dürften wieder feiern gehn.