Wagenkirchenasyl

(aus der Kirche): Ja, da brauchen wir natürlich noch eine anständige Matratze. Und am besten eine Heizung. Toiletten wären auch nicht schlecht.

Sag mal, Heiko? Was machst du denn da? Magst du nicht rauskommen aus der Wagenkirche?

Ich teste unsere Wagenkirche gerade für den Ernstfall. Besonders gut ausgestattet sind wir dafür aber wirklich nicht.

Was denn für ein Ernstfall? Jetzt komm doch erst mal wieder raus da!

Hast du nicht das Schweinfurter Tagblatt gelesen? Kirchenasyl wird möglicherweise bald nicht mehr so möglich sein. Aber ich finde, da übernehmen viele Gemeinden eine ganz wichtige Aufgabe. Notfalls will ich auch bereit sein. Aber ich glaube, unsere Wagenkirche ist dann doch zu klein dafür.

Ja, das glaub ich auch. Da braucht man etwas mehr Platz, Toiletten, viele Helfer und ganz schön gute Nerven.

Aber ich denke: Es ist wichtig, dass wir uns da einsetzen. Und es werden immer mehr Kirchenasyle im Moment in Deutschland.

Das Bundesamt sagt ja, das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Kirchenasyl immer mehr missbraucht wird.

Ich würde sagen: Das ist eher ein deutliches Zeichen dafür, dass es immer mehr gebraucht wird. Denn den Stress tut sich keine Gemeinde an, ohne wichtige Gründe dafür zu haben.

Ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist, dass wir hier in Deutschland Flüchtlinge und Asylbewerber willkommen heißen und sie nicht gleich wieder abschieben.

Manche werfen ja den Kirchen immer wieder vor, sie würden zu wenig tun für die Leute, die ausgegrenzt werden. Ich glaube, wir tun da wirklich eine ganze Menge.

Ja, auch die Sache mit der Vesperkirche fällt mir da ein. Die machen ja jetzt auch gerade ihren Informationsstand. Und im Januar und Februar soll es jeden Tag ein gutes, warmes Essen in der Kirche geben.

Ja, da arbeiten ganz viele kirchliche Institutionen zusammen. Und wir brauchen noch viele Helferinnen und Helfer und natürlich auch eine Menge Geld, um das zustandezubekommen.

Vielleicht wollen Sie ja auch dabei sein? Egal, ob Sie einen Kuchen backen, Leute begrüßen oder Essen servieren. Oder vielleicht etwas spenden. Kirche tut etwas für die, die wenig haben. Und Sie können dabei mithelfen!

Natürlich können Sie auch sonst viel tun für Leute, denen es nicht so gut geht. Wir wünschen Ihnen, dass Sie an diesem Wochenende offene Ohren und Augen für die Nöte Ihrer Mitmenschen haben.