Wagenkirche: Feinde lieben!

Na Ulli, letztes Wochenende warst du ja noch im Urlaub. Aber hier ging‘s echt hoch her am Samstag.

Wieso? Der FC hat doch gar nicht in Schweinfurt gespielt, sondern in Heimstetten.

Nein, das mein ich jetzt nicht, sondern die Demos hier. Zuerst die von „Schweinfurt ist bunt“ und dann die Demo „Kandel ist überall“ auf dem Marktplatz. Da war echt was los. Jetzt gibt es ja sogar Anzeigen, weil die Umstehenden diese Demo so niedergepfiffen haben.

Ich bin echt froh, wenn die Landtagswahlen rum sind. Vielleicht wird‘s dann wieder ein bisschen friedlicher.

Ja, die Emotionen kochen ganz schön hoch. Ich finde es jedenfalls sehr ermutigend, dass sich so viele gegen Fremdenfeindlichkeit stellen.

Aber auch sonst erlebe ich ganz schön hitzige Diskussionen diesmal.

Ja, auch unter Christen. Wir haben ja auch zwar unseren gemeinsamen Glauben, aber doch unterschiedliche politische Überzeugungen. Christen findet man praktisch in allen Parteien. 

Da hat Jesus aber auch einen ganz wichtigen Auftrag an uns alle, egal, in welcher Partei wir sind.

Was meinst du denn?

Ich meine, wie wir mit den Gegnern umgehen sollen. In der Bergpredigt sagt er: „Liebt eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen! 46 Denn wenn ihr nur die liebt, die euch auch lieben: Welchen Lohn erwartet ihr da von Gott?“ Matthäus 5, 44-46 (Basisbibel, gekürzt) 

Na ja super, soll ich vielleicht diese Rechtsextremen auch noch lieben? Das kannste aber knicken.

Ja, natürlich. Lieben heißt ja nicht, mit allem einverstanden zu sein, was sie sagen. Auch Jesus hat ja mit den Pharisäern heftig gestritten. Aber Lieben heißt: Den anderen als Mensch ansehen, auch wenn er mir noch so unsympathisch ist.

Das ist aber wirklich eine schwierige Aufgabe. 

Hat doch auch keiner gesagt, dass Christsein leicht ist. Nur die eigenen Freunde lieben – das kann doch jeder, sagt Jesus. 

Ja, du hast ja Recht. Ich bemühe mich ja auch immer darum. Aber manchmal ist das echt schwer.

Wir wünschen Ihnen an diesem Wochenende gute und liebevolle Begegnungen. Auch mit Menschen, die Sie gar nicht leiden können.