Wagenkirche: Nichts!

Also Ulli, ich weiß ja, ich war heute dran mit Dialog schreiben. Aber mir ist echt nichts eingefallen. Hast du ne Idee für heute?

Hm, also, ehrlich gesagt bin ich jetzt gerade auf die Schnelle auch überfragt.

Tja, da stehen wir also vor dem Nichts. 

Das ist ja fast wie bei Gott in der Schöpfungsgeschichte.

Wie meinst du das denn jetzt?

Na ja, so heißt es doch gleich ganz am Anfang der Bibel: Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Das heißt: Davor gab es nichts.

Ja, das stimmt. Lassen wir mal die Frage beiseite, ob das ein Tatsachenbericht ist oder eine Geschichte, die etwas über Gott aussagen will. Eines sagt sie auf jeden Fall aus: Ohne Gott wäre das weiter so. Es wäre einfach nichts.

Und dann hat Gott nach dieser Erzählung aus dem Nichts etwas gemacht.

Und am Ende steht der Satz: Und siehe, es war sehr gut.

Ist doch toll. Wir brauchen eigentlich gar nichts hier für unseren Dialog. Und trotzdem wird was draus.

Vielleicht ist es Ihnen auch schon mal so gegangen, dass Sie in Ihrem Leben vor dem Nichts standen.

Dass Sie keinen Weg mehr gesehen haben, der Sie irgendwohin führen würde. Keine Perspektive für die Zukunft.

Das mag für uns Menschen gelten, aber nicht für Gott. Wo wir vor dem Nichts stehen, ist er noch lange nicht am Ende. So, wie er im Großen das Nichts mit Leben gefüllt hat, kann er auch unserem ganz privaten Nichts neuen Sinn geben.

Das wünschen wir Ihnen für heute: Dass Sie neue Wege finden können, wenn Sie mal wieder gefühlt vor dem Nichts stehen.

Und dass Sie am Ende sagen können: Siehe, es war sehr gut.

 

 

Bild von Sarah Richter auf Pixabay