Predigt zu Kirchweih und Friedensfest: Fröhlich in der Versöhnung
Liebe Gemeinde!
Heute ist nicht nur Kirm, das wissen wir. Heute ist Friedensfest. Seit 372 Jahren, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe, feiern wir den Frieden. Und wir erleben doch immer wieder, wie bedroht dieser Frieden ist. Auch, wenn wir hier in Deutschland nun schon so lange von Krieg verschont sind – Auswirkungen ferner Kriege erleben wir auch. Wir treffen auf Menschen, die zu uns fliehen vor Bomben, Verfolgung, Terror oder einfach nur aus wirtschaftlicher Not, weil ihre Heimat vollkommen zerstört ist. Wir hören Nachrichten aus anderen Ländern, in denen die Konflikte immer weiter angeheizt werden.
Und bei uns? Hier sind es eher die persönlichen Konflikte, die uns zu schaffen machen. Der Streit um Corona-Maßnahmen, Impfungen, Tests und Maskenpflicht hat manche entzweit, die mal gute Freunde waren. Die politischen Auseinandersetzungen vor der Wahl sind manchmal schmerzhaft und beleidigend. Und unterschiedliche politische Überzeugungen spalten Familien und manche Freundschaft noch mehr.
Predigt zur Sennfelder Kirm: Liebe ist ... keine Kirchweih zu feiern
Eigentlich wollte ich Sie heute gleich am Anfang der Predigt ein bisschen ärgern. Ja, wirklich. Ich hatte mich schon so darauf gefreut. Wenn man schon mal als Gochsumer zur Sennfelder Kirm predigen darf. Ich hatte geplant, ein großes Lebkuchenherz mitzubringen mit der Aufschrift: „I love Gochsumer Kärm“. Tja, das kommt davon, wenn man einen Pfarrer aus Gochsheim am Kirchweihsonntag zum Gottesdienst einlädt. Dann bringt der so komische Sachen mit.
Leider – oder zum Glück? Existiert das Lebkuchenherz gar nicht mehr. Ich hatte nur noch das hier im Angebot: Liebe ist … gerne zu kuscheln. OK, wenn man Kuschel heißt, ist das natürlich besonders lustig.
Tja, das andere Lebkuchenherz kann ich ja leider dieses Jahr nicht nachkaufen. Denn der ganze Kirchweihbetrieb fällt aus.