Geschenkte Auszeit
Irgendwie passt mir das ja überhaupt nicht: Insgesamt acht Tage offiziell "im Amt", davon vier Tage krank geschrieben - und morgen gehts erst einmal für drei Tage auf eine Fortbildung als Schulbeauftragter. Viel lieber hätte ich manches angepackt, wäre neuen Menschen begegnet, stattdessen sitze/liege ich zu Hause und schlucke Tabletten, mache Inhalationen, ruhe mich aus.
Ein wenig tröstet es mich, dass Gott uns ja auch nicht nur zum Arbeiten geschaffen hat. Die wunderbare Erzählung von der Entstehung der Welt, die Schöpfungsgeschichte im ersten Buch Mose, sie erzählt davon, dass Gott am Ende, nach sechs Tagen Arbeit, erst einmal ruhte. Auch uns Menschen gönnte er die Ruhe, nachdem er ihnen den Auftrag gegeben hatte, über die Erde zu herrschen.
Welch ein Unterschied zum Beispiel zum babylonischen Schöpfungsmythos, das den Israeliten damals bestimmt bekannt war! Dort machten die Götter die Menschen, um ihnen zu dienen. Von einem freien Tag war da keine Rede. Und schon gar nicht davon, dass sie "Ebenbild Gottes" sind.
Ich bin auch ohne Arbeit etwas wert. Vor Gott bin ich nicht nur zum Arbeiten da. Das ist eine ganz wichtige Botschaft für alle, die nun vielleicht bald ohne Arbeit dastehen. Das ist eine wichtige Botschaft aber auch für die, die in der Arbeit zu ertrinken drohen: Vor Gott bin ich auch dann etwas wert, wenn ich einmal verschnaufe, nichts tue. Und es ist eine wichtige Botschaft für mich, der ich gerade mal vier Tage Zwangspause mitmachen musste. Es hat gut getan, aber ich freue mich auch, morgen wieder loszulegen.
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe: Es war sehr gut.