Modern-verstaubte Kirche
„Wenn man die neueste Ausgabe Ihres Blattes 'evangelisch in schweinfurt' liest, könnte man meinen, Kirche lebe in der Vergangenheit“. So schrieb mir letzte Woche ein kritischer Leser. Natürlich nehme ich solche Kritik ernst – aber: Was heißt das eigentlich: Modern? Leider blieb er an dieser Stelle ziemlich undeutlich. Ja, natürlich wollen wir modern sein. Kirche hat schon viel zu lange dieses verstaubte Image, das eigentlich schon lange nicht mehr passt. Aber eigentlich wollen wir vor allem eines: Die Menschen erreichen. Ganz egal, ob wir damit „modern“ sind, auf Twitter, in Blogs, in neuen und kreativen Gottesdienstformen – oder ob wir ganz klassische Gemeindearbeit machen mit Menschen, denen das auch viel bedeutet: Seniorenkreise, Jungschararbeit, Frauenbund... Alles das gehört zusammen, denn Kirche ist so unterschiedlich wie die Menschen, die in ihr leben und glauben und sich beteiligen. Das verstehe ich dann unter modern: Dass für alle diese verschiedenen Formen, den eigenen Glauben auszudrücken und zu leben, Platz ist in unserer Kirche. Dass es den Sonntagmorgengottesdienst nach Agende 1 (das ist der ganz normale) genau so gibt wie Gottesdienste für Familien und beispielsweise eine Thomasmesse. Dass wir unsere Botschaft unter die Leute bringen mit altbewährten Mitteln wie dem Gemeindebrief, genauso aber auch im Web, im Radio, einfach dort, wo es eine Chance gibt, dass Menschen uns zuhören.
Sind wir modern? In diesem Sinne glaube ich: Ja. Was meinen Sie dazu?