Auf Wiedersehen, Günter Schmitt!

Abschied von Günter Schmitt am 8.9.2013

Lieber Günter,

ich arbeite ja am liebsten im Team. So alleine vor mich hinwurschteln, das ist nichts für mich. Erst gemeinsam kommen die Ideen, fängt es an zu sprudeln.

Das beste Hauptamtlichen-Team, das ich bis jetzt hatte, das war eindeutig mit dir. So stelle ich mir Zusammenarbeit vor. Na ja, wir sind beide wohl auch ähnlich chaotisch veranlagt. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile. Ich erinnere mich an einen Freitag, als wir irgendwann so gegen 9 beide jeweils unsere Konzepte für die Wagenkirche an den anderen gemailt haben. Hatten uns natürlich nicht abgesprochen, wer's schreibt. Lustigerweise waren die aber inhaltlich so ähnlich, dass wir sie einfach nebeneinandergelegt haben und dann live ein bisschen hin- und hergesprungen sind.

Überhaupt: Die Konzepte. Das war schnell klar: Einer schreibt den ganzen Dialog, der andere verlässt sich drauf, dass das so passt. Es kam fast nie vor, dass ich etwas, was du für mich geschrieben hattest, so nicht übernehmen konnte. Da konnten wir uns wirklich blind aufeinander verlassen. Da ist ein großes Vertrauen gewachsen und auch eine tiefe Freundschaft.

Zur Teamarbeit gehört für mich auch ganz viel Spaß an der Sache. Wir haben sehr viel gelacht. Sehr oft auch über uns selber. So, wie es Prof. Sellmann in seinem Vortrag gesagt hat, damals auf der Tagung in Köln, auf der auch die Idee für die Wagenkirche entstanden ist: Wir sind die Stadtaffen. Wir haben uns zum Affen gemacht für die Stadt – und hatten selber Spaß dabei.

Eines hab ich noch gelernt in dieser Zeit. Nämlich: Ohne Gädheim und Ottendorf würde unsere Welt vermutlich zusammenbrechen. Ständig hab ich gehört: „Ich kenn den Chef! Der wohnt in Gädheim. Den frag ich mal.“ und so was. Das wird mir sehr fehlen.

Lieber Günter, ich danke dir sehr, dass du dich so bereitwillig mit mir zum Affen gemacht hast. Für die Stadt und die Menschen, die darin wohnen. Für ihre Sehnsüchte. Dafür, dass das Reich Gottes schon jetzt ein bisschen in unsere Fußgängerzone hineinschimmert.

Für mich war es eine fantastische, segensreiche, inspirierende, fröhliche, von Gott gesegnete Zeit. Mein Sehnsuchtsort, um bei deinem Thema von vorhin zu bleiben. Mich wird die Erinnerung daran immer begleiten, da bin ich mir sicher. Dafür an dich nochmal ganz ganz herzlichen Dank!

Da du ja aber schon ein bisschen älter bist als ich und manches vielleicht doch etwas schneller vergisst, hab ich dir als Erinnerungsstütze noch ein kleines Fotobuch mitgebracht. Der MehrWeggottesdienst kommt darin ein wenig kurz, weil ich nicht viele schöne Fotos mit dir gefunden habe. Aber ich hoffe, dass dir trotzdem ganz viele Erinnerungen kommen.

Und außerdem, wenn du mal langweilige Autofahrten vor dir hast: Tu doch mal eine von diesen CDs rein. Da sind alle unsere Wagenkirche-Aufnahmen drauf.

Und wer dieses Wagenkirche-Namensschild über zwei Jahre getragen hat, für den ist es nicht nur einfach ein Namensschild. Sondern eher eine Auszeichnung. Fast schon so etwas wie ein Orden.

Danke mein Freund für diese wunderbaren segensreichen Jahre. Ich wünsche dir, dass du auch an deiner neuen Stelle so viel Segen bewirken kannst.