Social Media ist nicht alles.

Im Moment läuft auf chrismon.de ein interessantes Experiment. Vordergründig geht es um einen Förderpreis. Gemeinden können sich und ihre Projekte vorstellen, jede und jeder kann täglich für die beste Gemeinde abstimmen. Schöne Sache, und die 5000 Euro hätte ich auch gerne für meine Citykirche.

Darum habe ich mich auch beworben. Wohl wissend, dass das schwer wird, denn: Die Citykirche hat, anders als eine reale Gemeinde vor Ort, ja nur wenige, die sich ihr zugehörig fühlen. Und die wenigsten werden wohl für eine fremde Gemeinde stimmen. So gewinnt also die Gemeinde, die ihre Schäflein am besten zum Klicken motivieren kann.

Ja, in meiner ehemaligen Kirchengemeinde, da hätte ich die Konfis aktivieren können, sie sollen ihre Eltern, Freunde usw. zum Abstimmen bringen. Und in die verschiedenen Gruppen und Kreise gehen, werben fürs Abstimmen. Bei 3600 Gemeindegliedern hätten wir da schon eine Chance gehabt. Bei gerade mal 10 Team-Mitgliedern sieht das schon etwas mau aus.

Trotzdem: Probieren kann nicht schaden. Ein Test: Wie viele meiner über 1000 Follower kann ich wohl zu einem täglichen Klick anstiften?

Resultat: Ich hatte nicht mit allzu vielen gerechnet. Aber so wenige dann auch wieder nicht. Ich will überhaupt nicht darüber klagen. Nur feststellen: Social Media ist nicht alles.

Gewinnen wird diesen Wettbewerb eine Kirchengemeinde mit aktiver Gemeindearbeit und guten Kontakten untereinander. Da kann Social Media auch unterstützend eingesetzt werden. Ich finde, die haben es dann auch verdient, zu gewinnen.

Meine Citykirche ist für so einen Wettbewerb einfach zu ortlos, zu virtuell, zu wenig auf tatsächlich langfristige Bindung angelegt. Das ist ja Teil des Konzepts, aber für den Wettbewerb eher hinderlich. Social Media kann das nicht rausreißen. Aber natürlich werde ich weiter twittern, facebooken und googleplussen. Denn ich selber bekomme viel zurück über diese Kanäle. Und es ist wichtig, dass Kirche auch hier ansprechbar ist. Nur: Social Media ist halt nach wie vor nur ein ganz, ganz kleiner Ausschnitt der großen Welt. Das sollten wir nicht vergessen.

 

Comments

Ja Heiko,

sooo einfach ist das tatsächlich nicht mit dem web 2.0 - die Menschen sind genauso träge wie im Real Live! Dieser furchtbare Spamfilter bei chrismon.de lädt auch nicht gerade zum täglichen Klicken ein... Meinen gut 300 Followern (incl. Lichtvision und Konsorten) gehe ich etwa 2x täglich auf den Geist, danach kommen meist so 2-4 Klicks. Wenn die Gemeinde incl der Konfis mitziehen würde, müssten wesentlich größere Zahlen herauskommen!

Mir tut die Jury schon leid, wer will zwischen all den guten Projekten das beste herraus suchen? Das ist ähnlich blöd wie Kollekten auszuwählen, die sind alle förderungswürdig!

Viel Erfolg und einen zweiten Platz hinter Meckenheim wünscht Wilfried

PS: Die Sonderpreise werden aus allen Bewerbungen ausgesucht!

Experiment? Kennt man doch schon vom WebFish. Auf jeden Fall 'ne relativ einfache Methode den Traffic auf chrismon zu erhöhen. ;-)