Wort in den Tag: Heimat
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
„Maria gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ So werden wir es übermorgen wieder in den vielen Weihnachtsgottesdiensten hören.
Maria und Josef auf der Suche. Nicht daheim. Eine beschwerliche Reise gehabt mit der schwangeren Maria. Und nun: Kein Platz für das Kind, nicht bei den Menschen, nur bei den Tieren.
Gott kommt in die Welt als kleines Kind, so erzählt es der Evangelist Lukas. Und dieses Kind: Es hat keinen festen Platz in der Welt, von Anfang an nicht. Ein Zeichen für uns: Gottes Liebe gilt allen Menschen. Auch und besonders denen, die keine Heimat haben. Denen, die auf der Flucht sind. Denen, die vertrieben wurden.
Gottes Liebe gilt allen Menschen. Auch Ihnen. Egal, ob Sie hier zuhause sind, auf der Durchreise oder auf der Suche nach einer neuen Heimat. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich in dieser Weihnachtswoche daheim fühlen können, wo auch immer das für Sie ist.
Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.
Texte von "Klänge in der Nacht" am 5.12.2014
Nicht alle Texte finden Sie hier, da wir natürlich das Copyright beachten müssen. Die Autoren stehen jeweils mit in der Überschrift. Im Anhang finden Sie einen Ablauf und Textnachweis als PDF auf einer Seite sowie diese Texte ebenfalls als PDF.
Mose an der Kanzel (Heiko Kuschel)
Ich bin Mose. Vor über 300 Jahren stellte man mich unter diese Kanzel. Als ein Zeichen für die Menschen: Die Predigten hier, sie stehen auf dem Grund der Zehn Gebote. Die Predigten, die hier gehalten werden, sie fußen auf dem Alten Testament. Ihr habt gemeinsame Wurzeln mit dem Judentum. Manchmal, in eurer Geschichte, da wäre es gut gewesen, ihr hättet auf dieses Zeichen geachtet.
Wagenkirche: Before I die
Mensch, Heiko, es ist gut, dass jetzt bald der November rum ist.
Wieso, dann ist bald Weihnachten, oder?
Ja, das auch, aber ich finde, wir hatten echt triste Tage, das Wetter hat sich so richtig angepasst an den Totenmonat.
Ja, stimmt. Der November ist ja der Monat der vielen Gedenktage an unsere Toten.
Und jetzt hängen da auch noch in der Spitalstraße am Bauzaun zwei schwarze Tafeln.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Für immer und ewig
Für immer und ewig. Was haben wir uns da wieder für ein Thema rausgesucht, so haben wir ziemlich bald gestöhnt. Uferlos geradezu. Und doch irgendwie auch ein bisschen weit weg von uns. Ja, kann man sich schon vorstellen, was Ewigkeit ist. Oder besser gesagt, ich weiß, dass ich es mir nicht vorstellen kann. Aber was hat das mit mir zu tun? Will ich eigentlich ewig leben?
Wagenkirchenasyl
(aus der Kirche): Ja, da brauchen wir natürlich noch eine anständige Matratze. Und am besten eine Heizung. Toiletten wären auch nicht schlecht.
Sag mal, Heiko? Was machst du denn da? Magst du nicht rauskommen aus der Wagenkirche?
Ich teste unsere Wagenkirche gerade für den Ernstfall. Besonders gut ausgestattet sind wir dafür aber wirklich nicht.
Ansprache zur Einweihung der Sporthalle der Friedenschule
Ansprache zur Einweihung der Turnhalle der Friedenschule
Schweinfurt, 21.10.2014
Liebe Gäste!
Das ist nun in meinem Pfarrerleben nach dem Humboldt-Gymnasium schon die zweite Turnhalle, die ich zusammen mit Pfr. Morgenroth segne. Das hätte ich mir ja nie träumen lassen. Ausgerechnet ich, der ich beim Zusammenstellen der Mannschaften im Sportunterricht eigentlich immer nur gespannt war, ob ich diesmal als letzter oder als vorletzter genommen werde. OK, es gab ein paar Sportarten, in denen ich auch nicht ganz so schlecht war, aber insgesamt waren diese Turnhallen jetzt nicht gerade mein Lieblingsplatz in der Schule.
Predigt zum Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Und siehe, es war sehr gut!
Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer!
Ein neues Schuljahr beginnt für Sie heute. Ein Schuljahr, in dem Sie, die Schülerinnen und Schüler, viel lernen werden, oft stöhnen werden unter den Belastungen, manchmal vielleicht fast verzweifeln werden über all dem, was das auf Sie einströmt.
Und das ist gut so. Sie müssen viel lernen. Denn Sie tragen auch viel Verantwortung, weit mehr, als den meisten Menschen heute noch bewusst ist.
Wagenkirche: Erntedank-Kekse
Heiko verteilt Lebkuchen und behauptet, es seien „Erntedank-Kekse“, die vom vergangenen Sonntag übrig geblieben seien.
Sag mal, Heiko, jetzt hast du aber völlig den Verstand verloren, oder? Das sind doch keine Erntedankkekse, das sind Lebkuchen! Die gehören zu Weihnachten, nicht zu Erntedank!
Ach was, an Weihnachten kann die Dinger doch kein Mensch mehr sehen. Die liegen doch jetzt schon zwei Monate im Laden. Und ich bin's langsam leid, mir monatelang die leckeren Lebkuchen zu verkneifen, nur um dann in der Advents- und Weihnachtszeit keine Lust mehr drauf zu haben. Also hab ich sie einfach umbenannt in Erntedank-Kekse.
Wagenkirche: Über den Glauben sprechen!
Ach Ulli, schön, dass wir endlich mal wieder mit der Wagenkirche unterwegs sind. War doch eine ganz schön lange Sommerpause jetzt, weil wir die letzten Wochen ja andere Termine hatten.
Ja. Ich hab's echt auch schon vermisst. Aber nächste Woche ist dann schon wieder Pause.
Zumindest sind wir nicht am Martkplatz, sondern auf der Ufra.
Wort in den Tag: Gegen die Angst
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Letzte Woche habe ich ein kleines Buch wieder gelesen, das schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat. „Johannes“ von Heinz Körner, damals über eine Million mal verkauft. Die Kernaussage dieses Buches: „Du hast immer eine Wahl, was du tust oder lässt. Nur gehört zu dieser Wahl halt auch, die daraus resultierenden Folgen anzunehmen.“
Und, ganz ehrlich, haben sie nicht auch manchmal davor Angst? Was passiert, wenn ich mir heute frei nehme? Was passiert, wenn ich meinen Job ganz an den Nagel hänge und das tue, was ich schon immer tun wollte?
Wie oft hält uns nur unsere Angst zurück, das zu tun und der oder die zu sein, die wir eigentlich sein wollen und auch sein sollten? Wie oft hält uns unsere Angst zurück, mit uns selbst Frieden zu finden?
Dabei steht in der Bibel kaum ein Satz so oft wie dieser: Fürchte dich nicht!
Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute Ihre Angst überwinden können, und dass sie etwas neues tun, das Sie schon immer mal tun wollten.
Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der Evangelischen Citykirche Schweinfurt.