Töten erlaubt?

Darf man Hitler töten? Kaum einer hat wohl mit dieser Frage so gerungen wie der Theologe Dietrich Bonhoeffer. Nach langem Überlegen, vielen Diskussionen und mit allen damit verbundenen Zweifeln kam er zu dem Schluss: Als Christ darf ich nicht nur, ich muss. Aus der Nächstenliebe heraus erwächst einem Christen die Pflicht, diesen Menschen, der so unsägliches Leid über die Welt gebracht hat, zu töten, um dem Ganzen ein Ende zu machen. Und dennoch: Es bleibt Schuld. Schuld, die Dietrich Bonhoeffer bereit gewesen wäre, auf sich zu nehmen. Ein Mord bleibt ein Mord, so seine Überzeugung. Und trotzdem muss er getan werden, denn nichts zu tun, wäre die noch weitaus größere Schuld. „Wer sich in der Verantwortung der Schuld entziehen will, löst sich aus dem erlösenden Geheimnis des sündlosen Schuldtragens Jesu Christi und hat keinen Anteil an der göttlichen Rechtfertigung, die über diesem Ereignis liegt. Er stellt seine persönliche Unschuld über die Verantwortung für die Menschen, und er ist blind für die heillosere Schuld, die er gerade damit auf sich lädt.“ (Bonhoeffer, Ethik, zitiert nach: Renate Wind: Dem Rad in die Speichen fallen, 7. Aufl. 1994, S. 123)

 

Ja, nach langem Ringen war Bonhoeffer bereit, diese Schuld auf sich zu laden: Er hätte ein Attentat auf Hitler begangen, wenn sich für ihn die Möglichkeit ergeben hätte. Vorher wäre er aus der Kirche ausgetreten, um nicht „seine“ Kirche mit hineinzuziehen in diese Verstrickung von Schuld. Er war bereit, dies ganz allein zu tragen. Für die vielen Menschen auf der Welt, die es zu retten galt.

Später war er tatsächlich indirekt am Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt. Er kam ins Gefängnis. Schrieb seine berühmten Briefe und das Gedicht, das fast jeder kennt: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Am 9. April 1945 wurde er im KZ Flossenbürg hingerichtet.

Darf man einen Menschen töten, um Schlimmeres zu verhindern? Meine Hochachtung gilt Dietrich Bonhoeffer, der sich mit dieser Frage so intensiv auseinandergesetzt hat und zu seinem ganz eigenen Entschluss gekommen ist, der bereit war, dafür alle Konsequenzen zu tragen, bis zum bitteren Ende.

Immer dachte ich, unser Rechtsstaat und unsere Demokratie wären der Weg zu einer Welt, in der mehr Menschen darüber nachdenken, was Recht und was Unrecht ist. Selbst der schlimmste Verbrecher hat bei uns Anspruch auf eine Gerichtsverhandlung. Selbst die Würde eines Massenmörders bleibt gewahrt in unserem Rechtssystem, und wenn es uns noch so schwer fällt.

Doch nun: Ausgerechnet die USA, die sich immer als „Missionare“ und Vorreiter der Demokratie ansehen, werfen alle Prinzipien über Bord. So, wie es für mich aussieht, wurde Osama bin Laden, zweifellos ein gefährlicher Mensch und Terrorist, gezielt getötet. Das ist nicht nur gegen die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit, sondern sogar gegen das Völkerrecht. Etwas anderes wäre es gewesen, hätten diese Soldaten versucht, ihn festzunehmen, und er wäre im Gefecht gefallen – aber diesen Anschein hat es für mich nicht, und auch Präsident Obama hat meines Wissens keinerlei Äußerungen gemacht, die in diese Richtung gedeutet werden könnten. Gezielt einen Menschen ohne Rechtsgrundlage töten, um Recht und Gerechtigkeit zu verteidigen – das ist wie Schnaps gegen Alkohol. Das kann nicht funktionieren. Damit diskreditieren wir uns selbst, alles das, was unsere Demokratie, unser Staatssystem ausmacht. 

Ein Mensch wird gezielt getötet, ohne Gerichtsverhandlung, ohne rechtliche Grundlage. Und die Welt jubelt. Selbst unsere Bundeskanzlerin äußert sich erfreut.

Ich dagegen, ich bin in Sorge. Wohin führt uns blanke Rache? Denn nichts anderes kann ich darin sehen. Anders als bei Hitler, dessen Tod wohl das Ende des Deutschen Reichs bedeutet hätte, glaube ich nicht, dass Osama bin Ladens Tod viel ändern wird. Mag sein, dass ich mich irre. Mein Einblick in diese Welt der Politik, der Terrorismusbekämpfung, des islamischen Extremismus ist gering. Und doch: Ich bin in Sorge.  
 

Comments

Auch ich war zuerst entsetzt. Dann hab ich noch ein wenig nachgedacht. Hätte man ihn gefangengenommen, wäre dann nicht unzählige Akte des Terrors, mit Freipressungsversuchen, in Gang gesetzt worden? Auch die Seebestattung findet nun meine Zustimmung. Eine Pilgerstätte für das Böse sollte nicht geschaffen werden. So bitter es ist- nach reiflicher Überlegung, denke ich, es ging nicht anders. Wobei....hätte Osama eine Chance bekommen auszusagen, hätten wohl auch viele Köpfe in der amerikanischen Politik rollen müssen. Und schon fängt das Grübeln wieder an.

Auch ich habe ein zwiespältiges Gefühl. Wie im Übrigen auch bei Kindsvergewaltigern, Kindstötern und ähnlichen Wesen, die sich am Ende Rechte nehmen, die sie Ihren Opfern nicht eingeräumt haben. Ich bin der Überzeugung dieses Thema KANN nie so gelöst werden, dass es in irgendweiner Form dem entspricht, was die Mehrheit der Menschen als "gerecht" ansehen würde. Die Tötung Bin Ladens wird vermutlich anderen Menschen das Leben kosten, als es die Festnahme Bin Ladens gekostet hätte. Andere Anschläge an anderen Orten mit anderen Toten. Was die langfristige Folge angeht ist jedoch in meinen Augen der jetzige Ausgang (so pervers es sich anhört) der nachhaltigere. Denn so wie es aussieht, hat Osama Al Kaida zusammengehalten. Einen "würdigen" Nachfolger gibt es wohl nicht. Es ist eher wahrscheinlich, dass nun ein Kampf um seine Nachfolge entstehen wird. Dies wird die Protagonisten dieses Kampfes unvorsichtiger machen, und darauf wird Amerika und die Welt spekulieren! Eine Verhaftung hätte definitiv Al Kaida und u.U. auch andere Gruppierungen in dem gemeinsamen Ziel geeint, Bin Laden freizupressen. Dieses gemeinsame Ziel fehlt nun. Rache in Form von Attentaten ist kein gemeinsames Ziel auf Dauer!

Wieviele Menschenleben potentiell zu retten rechtfertigt der gezielte Tod eines Mannes dem diese Frage nie in den Sinn gekommen wäre? 1, 10, 1000!? Und wer legt die Zahl fest?

Wer nach dem Völkerrecht ruft, sollte auch bedenken, dass dieses zum Schutz von Menschen erstellt wurde! Wenn es nun in der Einhaltung potentiell Menschen tötet ... was macht es dann für einen Sinn?

Ich habe für mich eine klare Antwort gefunden .. für mich alleine... wie Bonhöfer für sich!

 

Ich finde es etwas müßig gerade jetzt über Verhältnismäßigkeit und Rechtmäßigkeit dieser Tötungsaktion der Amerikaner zu diskutieren.

Eines aber vorweg: Als Christ bin ich natürlich der Ansicht, dass es nicht sein darf, dass wir uns über den Tod eines Menschen freuen.

Natürlich muss man diesen Kommandoeinsatz auch unter Berücksichtigung elementarer Menschenrechte betrachten. Allerdings hätten wir das in den letzten 10 Jahren schon zur genüge tun können. Denn diese Dead-or-Alive-Taktik der amerikanischen Verfolgungsbehörden entsprach ja auch nie unserem Verständnis von Menschenrechten. Wenn ich nämlich einen Menschen verfolge, um ihn einem strafrechtlichen Verfahren zuzuführen,  darf ich ihn nicht für vogelfrei erklären und ihm nach dem Leben trachten. Genau das haben wir aber getan.

Ich sage ganz bewusst "wir". Denn wir haben uns - vollkommen zurecht - von Beginn an an den militärischen Operationen in Afghanistan beteiligt. Und die Verfolgung der Terroristen-Führer war stets integraler Bestandteil dieser Operationen. Insofern hätten wir uns insgeheim eine Verhaftung wohl auch deswegen gewünscht, weil dann die Verantwortung für den Menschen Osama bin Laden an die juristische Gewalt der Amerikaner übergegangen wäre. Da er nun aber "im Krieg" getötet wurde, haben wir in gewisser Weise eine Mitschuld.

Was wäre aber gewesen, wenn das Kommando ihn nicht getötet, sondern den Behörden übergeben hätte? Diese hätten ihn in einem öffentlichen Verfahren - ob rechtsstaatlich, oder nicht - zum Tode verurteilt. Insofern wäre der Effekt der Gleiche, die Verantwortlichen aber benennbar gewesen.

Fazit: Diese nun einsetzende Bestürzung ist (vielleicht unterbewusst) auch eine Art Selbstschutz. Das ist zumindest meine Meinung.

Ein paar Worte aber noch zur Rechtfertigbarkeit aus Sicht eines Christen: Ein Mensch, der sich wissentlich und willentlich in den Stand der schweren Sünde begibt und ohne Reue "vor seinen Schöpfer tritt", der hat das Angebot der universalen Liebe Gottes ausgeschlagen. Christi Opertod ist zwar universal, dieses Liebes- und Erlösungswerk aber anzuerkennen und anzunehmen, das ist uns Menschen überlassen. Gott hat uns Menschen frei und mit einem freien Willen geschaffen.

Es ist daher sicher kein Mord rechtfertigbar, aber ich denke mit dem Gedankengang von Dietrich Bonhoeffer können wir einiges mehr verstehen. Denn dieser Mensch Osama bin Laden hat all das, was Gott uns an Liebe und Menschlichkeit geschenkt hat ausgeschlagen und negiert. Insofern hat er eben auch die göttliche und menschliche Liebe ihm selbst gegenüber negiert und ausgeschlagen. Und das schlimmste überhaupt: Er hat all das im Namen Gottes, im Namen unseres gütigen Gottes getan.

Gott hat ihm sicher nicht nach dem Leben getrachtet. Aber Christus selbst konnte am Kreuz seine Menschlichkeit nicht mehr unterdrücken, als er "Eloi, Eloi, lama sabachtanei" gerufen hat. So wird Gott uns auch unsere allzu menschliche Erleichterung über den Tod eines so unmenschlichen Menschen verzeihen können.

...hat es noch gestern im der Tat ausgesehen, inzwischen stellt es sich laut SPIEGEL aber anders dar: "Ein mit der Operation vertrauter US-Offizieller sagt, Bin Laden habe auf die US-Soldaten geschossen. Er sei dann vom Sperrfeuer der Spezialkräfte getroffen worden. [...] Die US-Spezialtruppen hätten den Terroristenführer nach neueren Angaben des Weißen Hauses lebend gefangen genommen, wenn es dazu eine Möglichkeit gegeben hätte."

Wenn dem so sein sollte, macht mir auch die offene Freunde unserer Volksvertreter wenig Sorgen. Dass jede Anstrengung unternommen werden muss, um einen Massenmörder dingfest zu machen, steht sicher außer Frage - und wenn besagter Massenmörder sich dieser Verhaftung mit Waffengewalt entzieht (wie man US-Medien entnehmen konnte offenbar ja auch noch unter Einsatz einer seiner Ehefrauen als menschliches Schutzschild), dann ist dessen Tod eine Unvermeidbarkeit. Was bleibt, ist die Erleichterung darüber, dass einer der größten Verbrecher der letzten Jahrzehnte keine weiteren Anschläge mehr planen kann - und die halte ich für absolut gerechtfertigt, gerade bei den New Yorker und Washingtoner Bürgern, die man gestern auf den Straßen jubeln sah...

Ich finde den Verweis auf Bonhoeffer hervorragend und habe ihn auch in meinem Blog zitiert (Rache und Tyrannenmord: der Fall bin Laden). Nur mit der Schlussfolgerung bin ich nicht einverstanden, denn wie sich ein Tyrannenmord an Hitler erklären lässt (bei aller Schuld, die man dabei auf sich nimmt), lässt er sich an bin Laden erklären. Zumindest wüsste ich nicht, wo vom Prinzip her der Unterschied liegen soll. Außerdem gilt, wie oben schon geschrieben, dass es wohl keine gezielte Tötung war, sondern ein Schusswechsel. Letztlich bleibt auch bei mir: Erleichterung.

Der Unterschied liegt ganz woanders. Nämlich darin, ob ich schweren Herzens in vollem Bewusstsein "sündige" oder kalt lächelnd und triumphierend einen Menschen umbringe. Allerdings scheint es ja möglicherweise nun doch so zu sein, dass Osama bin Laden im Kampf getötet wurde, als er festgenommen werden sollte. Das wäre für mich eine andere Ausgangslage als eine gezielte Tötung. Die allerdings auch viel zu oft vorkommt... 

Ich finde es ehrlich gesagt nicht sonderlich hilfreich jetzt Gedanken, wie "ach, wenn er im Kampf erschossen wurde ist das ja eigentlich was anderes..." zu hegen. Denn es geht im Grunde gar nicht darum wie und durch wen bin Laden getötet wurde.

Ich habe es ja schon in meinem ersten Kommentar geschrieben: Wäre er einem Gericht vergeführt worden, wäre er doch wohl genauso hingerichtet worden!

Nein, die Frage, welche uns doch eigentlich hier interessiert (oder interessieren sollte) ist jene nach der Rechtfertigbarkeit einer Tötung und nach der "erlaubten Freude" über einen toten Menschen.

Natürlich macht es auch einen Unterschied, ob jemand in einem Schusswechsel fällt, weil er selber bewaffnet ist, oder ob er gezielt per Kopfschuss gestreckt wird. Man darf aber dabei einige Faktoren nicht außer Acht lassen: Es herrscht Krieg, dieser wurde nicht von Seiten der USA erklärt (so zumindest die von den VN gedeckte Meinung) und Osama bin Laden war ganz klar Kombatant. Es sterben auf dieser unserer Erde jeden Tag tausende Menschen in kriegerischen Feuergefechten. Und da interessiert es doch leider zumeist auch niemanden, ob sie gezielt erschossen wurden, oder im Kampf gefallen sind. Es sind Kriegstotet, nicht mehr und nicht weniger. In diesem Zusammenhang den Versuch einer qualitativen Unterscheidung anzustellen finde ich jedenfalls nicht richtig.

Antwort auf von Heiko Kuschel

Eine sehr gute Stellungnahme! Ich kann mich dieser absolut anschließen.

Für mich hat sich außerdem noch einen weiteren, sehr interessanten Aspekt aufgeworfen: Eine Verhaftung bin Ladens mit anschließender gerichtlicher Verhandlung hätte bestimmt die Qualität eines Nürnberger Prozesses gehabt. Ich bin überzeugt davon, dass ein ordentlicher, rechtsstaatlicher Prozess über bin Laden ohne weiteres in seiner Bedeutung und seiner Tragweite an jene Prozesse herangereicht hätte, welche überhaupt erst die nötigen Rechtsbegriffe für derartige Verbrechen eingeführt haben.

In der Tat, es hätte eine Sternstunde der Rechtsstaatlichkeit und der demokratischen Jurisdiktion werden können; selbst mit einem Todesurteil am Ende. 

..die wir über die Medien erhalten? Sie sind meiner Meinung nach gefiltert und sollen uns das glauben lassen, was der Informationsquelle dient. Sollte bin Laden wirklich gefangen genommen werden? Ich glaube das nicht, weiß es aber andererseits natürlich auch nicht.

Ist der Mord legitimiert durch die Greueltaten, die er zu verantworten hat? Wer will ein Urteil fällen und wo, wenn überhaupt, ist die Grenze für so eine Entscheidung? Ich weiß es nicht und bin mit einer Argumentation tatsächlich überfordert. Und wie stark sollen die Argumente dafür sein, damit es legitimiert ist? Es ist geschehen, wie es tagtäglich überall auf der Welt geschieht, dass Menschen getötet werden.

Ob das so ganz mit rechten Dingen zugegangen ist, mag ich bezweifeln. Die offizielle Lesart heute ist ja, er sollte festgenommen werden, aber man wollte kein Risiko eingehen. Dann hätte er sich verteidigt, aber ohne eine Schußwaffe zu haben, und daraufhin wurde er erschossen. Das klingt ein wenig dünn. Es klingt, als hätte man seinen Tod nicht einfach nur sehr, sehr billigend in Kauf genommen, sondern letztlich sogar für die bequemere Alternative gehalten - "wenn er nur einmal zuckt, haben wir eine Sorge weniger..."

Aber andererseits reden wir ja nicht wirklich vom "im Zweifel für den Angeklagten". Wir reden von einem Mann, der sich offen außerhalb unseres Rechtssystesm gestellt hat. Der sich offen seiner Taten gerühmt hat. Der - metaphorisch - auf Gräbern seiner Opfer getanzt hat. Der - wiederum nicht wörtlich -  "kommt und holt mich doch" gerufen hat. Und wir haben als Christen ja auch noch das Alte Testament zur Auswahl, das kennt schon Freude über die Niederlage der Feinde, vulgo Häme.

Ich finde schon, daß es Situationen gibt, wo positive Gefühlsäußerungen über negative Ereignisse zumindest gerechtfertigt sind, einem zumindest "mal so herausrutschen" dürfen. Ich selbst habe sicher keinen Freudentanz aufgeführt, aber schon so etwas wie "is' scho' recht so" gedacht, das gebe ich ehrlich zu.

...dass es einen Unterschied macht, ob wir über die Sinnhaftigkeit der Todesstrafe für einen Terroristen oder über dessen gezielte Tötung diskutieren. Während ich die Todesstrafe an sich für archaisch halte und finde, dass sie im Regelwerk einer modernen Gesellschaft definitiv nichts zu suchen hat, komme ich trotzdem nicht umhin anzuerkennen, dass es Ausnahmesituationen geben kann, in der etwa Terroristen oder Geiselnehmer gezielt getötet werden müssen, um die von ihnen ausgehende Gefahr für unschuldige Dritte zu beseitigen - natürlich nur und auch wirklich nur dann, wenn keine Möglichkeit besteht, sie lebend zu verhaften und vor ein Gericht zu bringen bzw. wenn dies mit einer nicht vertretbaren Zahl von Opfern in den eigenen Reihen verbunden wäre (auch das ein Argument, dass man meines Erachtens nach gelten lassen muss)... 

...noch dieser Artikel auf evangelisch.de, auf den ich heute per Tweet aufmerksam wurde: Bonhoeffer: Bis heute eine Herausforderung für die Kirche.

Auch nach dem Krieg wurde Bonhoeffer von seiner eigenen Landeskirche nicht verstanden. So verschwieg zum Beispiel die Berlin-Brandenburgische Landeskirche Bonhoeffers Namen 1945 in der Kanzelabkündigung zum ersten Jahrestag des 20. Juli 1944 und betonte, Christen könnten den Anschlag "niemals gutheißen, in welcher Absicht er auch ausgeführt sein mag".