Wort in den Tag: Stören auf der Straße

Liebe Hörerinnen und Hörer!

Immer freitags, wenn das Wetter passt, ziehe ich mit meinem katholischen Kollegen Ulli Göbel die Kirche in die Stadt. Ja, wir haben eine fahrbare Kirche. Aus Holz und Metall, mit Rädern dran und einer Deichsel zum Ziehen.

Das machen wir jetzt schon seit sieben Jahren, aber immer noch ist es für viele neu. Sie schauen verstört hin. Oder schauen bewusst weg, weil sie nicht so recht wissen, was das jetzt soll. Andere grinsen und finden das toll. Stellen Sie sich mal vor, Sie stehen im Auto an der roten Ampel, und dann kommt ne Kirche vorbeigefahren.

An ein paar Stellen in Schweinfurt stellen wir uns hin und sprechen einen kurzen Impuls zum Wochenende. Oft kommen wir mit Menschen ins Gespräch. Manche beschimpfen uns, andere haben ein seelsorgerliches Anliegen. Und ich habe das Gefühl: Es ist gut, dass wir da sind. Es ist gut, dass wir stören.

Ich wünsche Ihnen für heute überraschende, vielleicht störende Begegnungen. Daraus kann etwas Neues, Gutes entstehen.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.