Weihnachtsmarkt: Freude!

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Stellen Sie sich vor: Sie fahren mit dem Auto und halten eine konstante Geschwindigkeit. Rechts von Ihnen fährt ein Feuerwehrauto exakt gleich schnell. Vor Ihnen reitet ein Schwein, das eindeutig größer ist als Ihr Auto. Und hinter Ihnen fliegt ein Hubschrauber auf Bodenhöhe. Was tun Sie?

Ja klar. Aus dem Kinderkarussell steigen und weniger Glühwein trinken.

Auf dem Weihnachtsmarkt steht wieder eines. Ein Karussell. Immer nur im Kreis herum. Die Kinder kriegen leuchtende Augen, vor allem die ganz Kleinen können gar nicht genug kriegen. Wenns dann noch dunkel ist, die Lichter leuchten und es vielleicht noch eine Bratwurst gibt, ist das Glück perfekt. Mehr braucht es nicht.

„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Reich Gottes kommen“, sagt Jesus. Können Sie sich noch so freuen wie ein Kind? Auch an kleinen Dingen?

Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Augen heute leuchten können vor Freude.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Wort in den Tag: Before I die ...

 

 

Before I die ... So steht es riesig groß auf Wänden in etlichen Städten der Welt. Und drunter, kleiner, in der jeweiligen Landessprache: Bevor ich sterbe, möchte ich ... Daneben Kreide, mit der die Leute im Vorbeigehen ihre Gedanken aufschreiben können. Die Wände sind voll, egal ob in New Orleans, wo Candy Chang das Projekt startete, oder in Aachen, Seoul, Nairobi oder Zürich.

Sehr ernsthafte Antworten finden sich neben manchen, die eher Spinnerei sind – oder vielleicht doch nicht? Vielleicht schreibt einer hier zum ersten Mal auf: „Ich möchte eine Weltreise machen“ – und fängt ab diesem Tag an zu planen und zu sparen? Vielleicht schreibt eine andere „ich möchte eine tolle Oma sein“ - und überlegt sich nun schon mit 25 Jahren, wie das einmal aussehen könnte?

Was würden Sie schreiben? Was möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch tun? Was ist das Ziel, der Sinn Ihres Lebens? Fangen Sie doch einfach damit an. Heute.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der Evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Wort in den Tag: Glück und Unglück

 

Es war einmal ein alter Mann, der hatte nur ein einziges Pferd. Eines Tages lief es davon, über die Grenze ins Nachbarland. Was für ein Unglück! So klagten die Nachbarn. Doch der Bauer meinte: Wer weiß? Vielleicht ist unser Unglück unser Glück.“

Bald schon kam das Pferd zurück – und brachte noch ein wunderschönes Pferd mit. Was freuten sich die Nachbarn! Doch der Bauer meinte: Wer weiß? Vielleicht ist unser Glück unser Unglück.

Der Sohn des Bauern ritt das neue Pferd ein, fiel herunter, brach sich ein Bein. „Was für ein Unglück!“ jammerten die Nachbarn. Doch der Bauer meinte nur: Wer weiß ...

Bald schon wurden Truppen eingezogen für einen Krieg gegen das Nachbarland. Doch den Sohn des Bauern mit dem gebrochenen Bein ließen sie zu Hause.

Glück? Unglück? Manchmal liegt es nahe beieinander. Manchmal bedingen sie einander.

Ich wünsche Ihnen für heute, dass Sie auch in unglücklichen Momenten nicht den Blick verlieren für das Schöne, das Positive, für Ihr Glück.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt

 

Wort in den Tag: Was ist Glück?

 

Was ist Glück? So fragte die Zeitung „Die Zeit“ letzte Woche in einem Philosophie-Spezial. Tilo Wesche, Philosophieprofessor in Jena, gibt darauf eine interessante Antwort. Ganz kurz zusammengefasst, gibt es für ihn drei Glücksstufen. Die unterste ist das nackte Überleben. Wer schon mal in Lebensgefahr war, kann das sicher nachvollziehen. Die zweite Stufe ist Lebensqualität. Auch das verstehen wir sofort. Die dritte und höchste Stufe überschreibt Tilo Wesche mit „Sinn“. Na toll, darin kann man ja jetzt wieder alles unterbringen, denke ich mir. Nein, sagt Wesche. Das meiste, was wir als „Sinn“ bezeichnen – eigener Erfolg, Spaß am Leben, was auch immer – das sind nur Ersatzangebote.

Echten Sinn erfahren wir, wenn wir uns nicht nur um uns selber kümmern, sondern für andere da sind. Wesche schreibt: „Sinn ist die Erfahrung, (...) etwas zu tun, das nicht bloß für mich, sondern um eines anderes willen gut ist.“

Wahres Glück, sagt Wesche, hängt vom Glück anderer Menschen ab. Wer nur auf sich selbst und das eigene Glück sieht, gibt sich mit einem kleineren Glück zufrieden.

Hört sich ja fast an wie Jesus: „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.“

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute Ihr Glück finden. Im Glück der Menschen um Sie herum.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Wort in den Tag: Das Hemd des Glücklichen

 

Leo Tolstoi erzählte einmal die Geschichte von einem König, der unheilbar krank war. Auch die Weisen, die er befragte, wussten keinen Rat – bis auf einen. Der meinte, man müsse dem König nur das Hemd eines glücklichen Menschen bringen.

So zogen die Boten des Königs aus, um diesen Menschen zu finden.

Doch sie hatten keinen Erfolg: Wer reich war, war krank; wer gesund war, war arm; wer gesund und reich war, der hatte Probleme mit der Familie.

Die Boten hatten die Suche schon aufgegeben, als sie an einer windschiefen Hütte vorbeikamen. Sie hörten den Bewohner sagen: „Gottlob, zu tun gab es heute wieder genug, satt bin ich auch und lege mich nun schlafen. Was braucht es mehr?"

Erfreut und erleichtert baten sie den Mann, dem König zu helfen und ihm sein Hemd zu schenken. Da antwortete er: „Oh – das tut mir aber Leid. Ich habe gar kein Hemd.“

Woran hängt Ihr Glück? An Ihrem Besitz? An Ihrer Gesundheit? Am Erfolg?

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute so viel Glück erfahren können wie dieser eine glückliche Mensch.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt

 

Wort in den Tag: Ich freue mich, wenn's regnet

 

„Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch“. Ein wunderschöner Satz von Karl Valentin, finde ich.

Was haben wir uns in der letzten Zeit übers Wetter aufgeregt. Zu kalt, zu nass, dann letzte Woche stöhnten wir unter der Hitze, und jetzt isses wieder zu kalt. Oder zu nass. Oder beides.

„Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch“. Das heißt für mich: Einfach mal dankbar annehmen, was ich habe. Mich freuen an meinem Leben, so wie es ist. Auf das Schöne sehen, nicht auf das, was schief läuft.

Natürlich: Manchen fällt das leichter als anderen. Die, die in der Flut alles verloren haben, können sich nur schwer über den Regen freuen. Und wer schwer krank ist oder einen lieben Menschen verloren hat, mag auch nicht unbedingt lachen.

Trotzdem: Machen Sie sich doch mal auf die Suche. Es gibt so viel Schönes in unserer Welt. Oder wie Paulus es im Philipperbrief geschrieben hat: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute viel Grund zur Freude finden. Auch da, wo Sie es nicht vermutet hätten.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Wort in den Tag: Klänge in der Nacht

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute ist ein Tag, auf den ich mich schon lange freue. Denn heute spät abends um 21 Uhr fangen in der dunklen Schweinfurter Johanniskirche die Kunstwerke wieder an zu sprechen. „Ich bin Moses. Vor über 300 Jahren stellte man mich unter diese Kanzel“, so wird die Figur des Moses beginnen.

Ein bisschen nachspüren dem, was in dieser an Kunstwerken so reichen Kirche in den letzten Jahrhunderten geschehen ist. Was sich Künstler und Gläubige gedacht haben. Vor allem aber: Was deren Gedanken, Fragen, Zweifel mit uns heutigen Menschen zu tun haben.

Dazu schöne Lieder und literarische Texte, Gedanken und Fragen, ungewöhnliche Beleuchtung. Mal ein ganz anderer Blick auf diese uralte Kirche und ihre lange Geschichte.

Ich finde es sehr bereichernd, die Dinge einmal so ganz anders zu sehen. Das muss ja gar nicht heute abend in der Johanniskirche sein. Versuchen Sie's doch auch mal mit Ihren eigenen Überzeugungen, Gedanken, Ihrem Verhältnis zum Glauben. Mal in ein anderes Licht stellen. Aus einer anderen Perspektive betrachten.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie dabei heute viel Überraschendes erfahren.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der Evangelischen Citykirche Schweinfurt.

Wort in den Tag: Suche nach Sinn

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Haben Sie heute schon gebetet? Oder diese Woche, dieses Jahr? Welche Rolle spielt Religion in Ihrem Leben?

Manche Untersuchungen scheinen zu belegen, dass Religion immer weniger Bedeutung hat. Und dann kommt eine Zeit wie diese mit Papstrücktritt und dann Papstwahl, in der die Nachrichten voll davon sind. Nervt Sie das – oder sind Sie ganz interessiert dabei?

Ich glaube nicht, dass Religion oder Religiosität für die Menschen an Bedeutung verliert. Aber sie verändert sich. Auch bei sehr vielen, die keiner Kirche angehören, erlebe ich: Sie suchen etwas, was aber schwierig zu beschreiben ist. Vielleicht so: Sinn, Halt, eine Bedeutung für das eigene Leben.

Zugegeben: Wir großen Kirchen haben da wohl oft an den Menschen vorbeigeredet. Auch wenn ich nach wie vor denke, dass wir eine fantastische Botschaft haben. Vielleicht geben Sie uns ja nochmal eine Chance?

Ob mit oder ohne Kirche: Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute ein paar neue, vielleicht auch überraschende Antworten auf Ihre eigenen Fragen finden.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt. 

Wort in den Tag: Streiten um Gott

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute abend gibt's Streit. Und ich freue mich auch noch darauf. „Oh nee, so was am Montagmorgen“, denken Sie jetzt vielleicht.

Aber nicht jeder Streit muss schlecht sein. Heute abend im Stattbahnhof Schweinfurt gibt es nämlich Streit um Gott. Existiert der? Existiert er nicht? Und was bedeutet das für uns?

Ziemlich prominente Denker kommen da zusammen: Altbischof Prof. Dr. Axel Noack, Missionsbeauftragter der EKD, und der Atheist und Philosoph Dr. Dr. Joachim Kahl.

Ich finde das super. Egal, ob Sie selber an Gott glauben oder nicht, ob Sie Ihre Zweifel haben, ob Sie vielleicht auch einem ganz anderen Glauben angehören: Ich denke, wir müssen und sollen wieder viel mehr darüber reden. Auch miteinander streiten. Solange wir uns in diesem Streit immer noch gegenseitig respektieren – als Menschen, die gemeinsam auf der Suche nach der Wahrheit sind.

Ich wünsche Ihnen für heute, dass Sie auf Ihrer persönlichen Suche ein ganzes Stück weiterkommen.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

Wort in den Tag: Weihnachtsmarkt

 Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute wird in Schweinfurt der Weihnachtsmarkt eröffnet. Auch in anderen Orten geht es wieder los mit den Advents- und Weihnachtsmärkten. Kommerz hin oder her: Es ist einfach schön, ein bisschen durch die Buden zu schlendern, mal einen Glühwein zu trinken, die Kinder Karussell fahren zu lassen und so weiter. Am liebsten sogar richtig schön kitschig mit Schnee dabei.

Advent, Weihnachten: Das ist was fürs Herz. Vielleicht können wir mit dem Verstand nicht wirklich erfassen, was das heißen soll „Gottes Sohn ist Mensch geborn“. Aber wenn wir uns wirklich darauf einlassen, können wir es spüren. Das Licht. Die Hoffnung. Die Wärme.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute von Gottes Liebe angerührt werden.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der Evangelischen Citykirche Schweinfurt