Tastaturgebet beim Motorradgottesdienst

Vor dir hast du eine Tastatur. Am Tablet oder Handy nimm einfach die, die wir eingeblendet haben. Du musst nichts tippen, nur deine Finger drauf legen.

Wir beginnen mit deinem Kennzeichen. Lege deine Finger nacheinander auf die Buchstaben und Zahlen. Niemand anders hat die gleiche Kombination. Niemand auf der Welt. Du bist einmalig. Du bist du. Und so wie die Zulassungsstelle dein Kennzeichen kennt – so kennt Gott dich. So, wie du bist. Er sieht dich, sieht in dein Herz und sagt: Zugelassen. Du bist ok so, wie du bist. Plakette erteilt. Sei ein Teil dieser wunderschönen Welt.

Nun schau auf die Zahlen. Streich mal drüber. Wie geht’s dir?
Die 9 ist für das beste Gefühl. Die 1 für das schlechteste.
Leg deinen Finger auf die Zahl, die gerade sagt, wie’s dir geht.
Hast du ein Wort für dieses Gefühl? Entscheide dich für eins.

Dann geh jetzt zu den Buchstaben.
Und berühre die Tasten, die dein Wort bilden.
zB müde oder Vorfreude

Wenn du fertig bist: geh zum Punkt. PUNKT. So ist es grade mit mir, Gott. Wenn du den Punkt zu krass findest, nimm das Komma.

Jetzt die Leertaste. Die größte Taste auf der Tastatur. Leg den Finger drauf.
Auf englisch heißt sie Space-Bar. Sie schafft Leerstellen.
Hast du gerade genügend Leerstellen? Platz? Space? Was spürst du, wenn du in der Natur unterwegs bist, freien Raum um dich hast? Was füllt gerade den Platz, den du hast? Was füllt dein Herz, deinen Kopf? Für was hättest du gerne mehr Platz, mehr Space, mehr Leerstellen?
Denk es hin zu Gott.

Jetzt die Steuerung-Taste. Control heißt sie auch. Steuerung ist so wichtig beim Fahren. Die Kontrolle zu behalten, in jedem Moment, sonst wird’s schnell lebensgefährlich.
Wie ist das grad mit der Kontrolle – in deinem Leben?
Hast du sie? Willst du sie haben?
Gibt’s was, wo du gern die Kontrolle anderen geben würdest? Wem?
Denk es wieder hin zu Gott.

Jetzt die Tab-Taste. Das ist die ganz links mit Pfeilen nach rechts und links, normalerweise neben dem Q. Sie bringt dich schnell weiter zum nächsten Stopp. Zum nächsten Abschnitt der Fahrt. Welche Fahrt planst du? Welche Stopps, welche Pausen gönnst du dir und welche brauchst du?

Jetzt die Shift-Taste. Das ist die mit dem Pfeil nach oben.
Hast du heute schon in den Himmel geschaut?
Wenn du diese Taste drückst, schreibst du groß – und vielleicht denkst du dann auch groß. Von dir selbst – und von anderen. Über uns hinaus denken. Großmut. Mehr wollen. Mehr Glaube, mehr Liebe, mehr Hoffnung.
Schenk uns Großmut, Gott.

Und die letzte Taste: oben links auf der Tastatur: die F1 Taste. Die Hilfe Taste in manchen Programmen.
Fühl die Taste und überlege, was du brauchst …
Sag es Gott. Jetzt.

Stille

Amen.

Peter Härterich und Heiko Kuschel haben das „Tastaturgebet“ von Birgit Mattausch angepasst, das diese nach einem Tastaturgebet von Maria Herrmann verfasst hat, die diese Idee wiederum von Emma Richardson hat.