Weihnachtsmarkt: Frieden für alle!

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute abend aber mal wirklich ab auf den Weihnachtsmarkt. Ein, zwei Tassen Glühwein trinken. Mit Freunden frieren und die Wärme der Tasse genießen. Oder so.

Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht so genau, was eigentlich das Faszinierende an so einem Weihnachtsmarkt ist. Das Gefühl einer heileren Welt vielleicht. Leckeres Essen, fröhliche Menschen, stimmungsvolle Lichter in der Nacht. Friedliches, fröhliches Zusammensein.

Könnte es das nicht viel öfter geben? Auch ohne Weihnachtsbeleuchtung, einfach so, jeden Tag?

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in diesem Advent ganz viel Weihnachtsfrieden tanken können. Und dass dieser innere Frieden Sie auch durchs neue Jahr begleitet.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Weihnachtsmarkt: Ihr seid der Safran der Welt!

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Jedes Jahr am Gewürzstand auf dem Weihnachtsmarkt: „Safran bitte! Zehn Tüten.“

Ja, Safran verwenden wir in großen Mengen beim Plätzchenbacken. Schon faszinierend, dieses Gewürz. Aufwändig gewonnen, ein Kilopreis von ungefähr 2000 Euro. Und eine miniwinzige Menge von 0,1 Gramm reicht, um dem ganzen Gebäck eine besondere Note zu geben.

Was ist mit Ihnen? Sind Sie wie der Safran? Nur einer von vielen Milliarden Menschen, aber: Sie können einen Unterschied machen. Wem bedeuten Sie etwas? Wo können Sie etwas Gutes bewirken, die Welt sozusagen ein wenig schmackhafter machen?

Was ich da gerade gesagt habe, steht übrigens in der Bibel. Nur nicht mit Safran, sondern mit dem damals noch wertvollen, für uns so alltäglichen Salz. Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Welt. Heute würde er vielleicht sagen: Ihr seid der Safran der Welt.

Das heißt: Auf Sie kommt es an. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Welt heute ein klein wenig schmackhafter machen können für Ihre Mitmenschen.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

Weihnachtsmarkt: Schokofrüchte fürs Leben

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Wahrscheinlich haben Sie noch nicht mal gefrühstückt. Oder Sie sind gerade dabei. Trotzdem erzähle ich Ihnen heute von etwas, was ich vielleicht heute abend essen werde. Auf dem Weihnachtsmarkt. Mein Liebstes sind Schokofrüchte. Vor allem die Bananen. Ach, ich liebe das. Leckere Bananen umhüllt mit Schokolade. Was Gesundes und Leckeres. Eine Alltagsfrucht für uns – durch ein kurzes Schokoladebad zu etwas Besonderem gemacht.

Das könnte es doch wirklich öfter geben. Alltag, der durch eine kleine Veränderung zu etwas Besonderem wird. Ein schön gedeckter Mittagstisch vielleicht. Eine Kerze dazu. Oder ein Moment der Ruhe, nur für mich. Ein Kuss zur Begrüßung oder zum Abschied statt nur „Tschüs“ oder „Hallo“. Ein freundliches Lächeln an der Kasse. Sozusagen ein bisschen Schokolade um Ihren Alltag.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute einen solchen besonderen Schokolademoment erleben.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Weihnachtsmarktkarussell: Aussteigen!

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Gestern habe ich Ihnen vom Karussell auf dem Weihnachtsmarkt erzählt. Und davon, wie sich kleine Kinder freuen können über so eine Fahrt.

Uns Erwachsenen geht's da manchmal ganz anders. Wir sehen nur: Da geht nichts voran. Immer im Kreis herum. Immer wieder von vorn. So vieles in unserem Leben ist so. Immer wieder von vorn anfangen. Putzen, immer wieder. Die Arbeit immer wieder das gleiche. Einkaufen, ach, und früh aufstehen sowieso. Wie so ein Karussell, dem man nicht entkommen kann.

Die gute Nachricht: Das Karussell hält auch mal an. Steigen Sie doch mal aus aus Ihrem gewohnten Trott. Und wenn's nur für fünf Minuten ist. Sie sind nämlich nicht nur zum Arbeiten da. Auch zum Genießen.

Ich wünsche Ihnen für heute mindestens eine unerwartete, aber wunderschöne Begegnung jenseits des normalen Trotts.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

Weihnachtsmarkt: Freude!

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Stellen Sie sich vor: Sie fahren mit dem Auto und halten eine konstante Geschwindigkeit. Rechts von Ihnen fährt ein Feuerwehrauto exakt gleich schnell. Vor Ihnen reitet ein Schwein, das eindeutig größer ist als Ihr Auto. Und hinter Ihnen fliegt ein Hubschrauber auf Bodenhöhe. Was tun Sie?

Ja klar. Aus dem Kinderkarussell steigen und weniger Glühwein trinken.

Auf dem Weihnachtsmarkt steht wieder eines. Ein Karussell. Immer nur im Kreis herum. Die Kinder kriegen leuchtende Augen, vor allem die ganz Kleinen können gar nicht genug kriegen. Wenns dann noch dunkel ist, die Lichter leuchten und es vielleicht noch eine Bratwurst gibt, ist das Glück perfekt. Mehr braucht es nicht.

„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Reich Gottes kommen“, sagt Jesus. Können Sie sich noch so freuen wie ein Kind? Auch an kleinen Dingen?

Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Augen heute leuchten können vor Freude.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Wort in den Tag: Before I die ...

 

 

Before I die ... So steht es riesig groß auf Wänden in etlichen Städten der Welt. Und drunter, kleiner, in der jeweiligen Landessprache: Bevor ich sterbe, möchte ich ... Daneben Kreide, mit der die Leute im Vorbeigehen ihre Gedanken aufschreiben können. Die Wände sind voll, egal ob in New Orleans, wo Candy Chang das Projekt startete, oder in Aachen, Seoul, Nairobi oder Zürich.

Sehr ernsthafte Antworten finden sich neben manchen, die eher Spinnerei sind – oder vielleicht doch nicht? Vielleicht schreibt einer hier zum ersten Mal auf: „Ich möchte eine Weltreise machen“ – und fängt ab diesem Tag an zu planen und zu sparen? Vielleicht schreibt eine andere „ich möchte eine tolle Oma sein“ - und überlegt sich nun schon mit 25 Jahren, wie das einmal aussehen könnte?

Was würden Sie schreiben? Was möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch tun? Was ist das Ziel, der Sinn Ihres Lebens? Fangen Sie doch einfach damit an. Heute.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der Evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Wort in den Tag: Glück und Unglück

 

Es war einmal ein alter Mann, der hatte nur ein einziges Pferd. Eines Tages lief es davon, über die Grenze ins Nachbarland. Was für ein Unglück! So klagten die Nachbarn. Doch der Bauer meinte: Wer weiß? Vielleicht ist unser Unglück unser Glück.“

Bald schon kam das Pferd zurück – und brachte noch ein wunderschönes Pferd mit. Was freuten sich die Nachbarn! Doch der Bauer meinte: Wer weiß? Vielleicht ist unser Glück unser Unglück.

Der Sohn des Bauern ritt das neue Pferd ein, fiel herunter, brach sich ein Bein. „Was für ein Unglück!“ jammerten die Nachbarn. Doch der Bauer meinte nur: Wer weiß ...

Bald schon wurden Truppen eingezogen für einen Krieg gegen das Nachbarland. Doch den Sohn des Bauern mit dem gebrochenen Bein ließen sie zu Hause.

Glück? Unglück? Manchmal liegt es nahe beieinander. Manchmal bedingen sie einander.

Ich wünsche Ihnen für heute, dass Sie auch in unglücklichen Momenten nicht den Blick verlieren für das Schöne, das Positive, für Ihr Glück.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt

 

Wort in den Tag: Was ist Glück?

 

Was ist Glück? So fragte die Zeitung „Die Zeit“ letzte Woche in einem Philosophie-Spezial. Tilo Wesche, Philosophieprofessor in Jena, gibt darauf eine interessante Antwort. Ganz kurz zusammengefasst, gibt es für ihn drei Glücksstufen. Die unterste ist das nackte Überleben. Wer schon mal in Lebensgefahr war, kann das sicher nachvollziehen. Die zweite Stufe ist Lebensqualität. Auch das verstehen wir sofort. Die dritte und höchste Stufe überschreibt Tilo Wesche mit „Sinn“. Na toll, darin kann man ja jetzt wieder alles unterbringen, denke ich mir. Nein, sagt Wesche. Das meiste, was wir als „Sinn“ bezeichnen – eigener Erfolg, Spaß am Leben, was auch immer – das sind nur Ersatzangebote.

Echten Sinn erfahren wir, wenn wir uns nicht nur um uns selber kümmern, sondern für andere da sind. Wesche schreibt: „Sinn ist die Erfahrung, (...) etwas zu tun, das nicht bloß für mich, sondern um eines anderes willen gut ist.“

Wahres Glück, sagt Wesche, hängt vom Glück anderer Menschen ab. Wer nur auf sich selbst und das eigene Glück sieht, gibt sich mit einem kleineren Glück zufrieden.

Hört sich ja fast an wie Jesus: „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.“

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute Ihr Glück finden. Im Glück der Menschen um Sie herum.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.

 

Wort in den Tag: Das Hemd des Glücklichen

 

Leo Tolstoi erzählte einmal die Geschichte von einem König, der unheilbar krank war. Auch die Weisen, die er befragte, wussten keinen Rat – bis auf einen. Der meinte, man müsse dem König nur das Hemd eines glücklichen Menschen bringen.

So zogen die Boten des Königs aus, um diesen Menschen zu finden.

Doch sie hatten keinen Erfolg: Wer reich war, war krank; wer gesund war, war arm; wer gesund und reich war, der hatte Probleme mit der Familie.

Die Boten hatten die Suche schon aufgegeben, als sie an einer windschiefen Hütte vorbeikamen. Sie hörten den Bewohner sagen: „Gottlob, zu tun gab es heute wieder genug, satt bin ich auch und lege mich nun schlafen. Was braucht es mehr?"

Erfreut und erleichtert baten sie den Mann, dem König zu helfen und ihm sein Hemd zu schenken. Da antwortete er: „Oh – das tut mir aber Leid. Ich habe gar kein Hemd.“

Woran hängt Ihr Glück? An Ihrem Besitz? An Ihrer Gesundheit? Am Erfolg?

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute so viel Glück erfahren können wie dieser eine glückliche Mensch.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt

 

Wort in den Tag: Ich freue mich, wenn's regnet

 

„Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch“. Ein wunderschöner Satz von Karl Valentin, finde ich.

Was haben wir uns in der letzten Zeit übers Wetter aufgeregt. Zu kalt, zu nass, dann letzte Woche stöhnten wir unter der Hitze, und jetzt isses wieder zu kalt. Oder zu nass. Oder beides.

„Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch“. Das heißt für mich: Einfach mal dankbar annehmen, was ich habe. Mich freuen an meinem Leben, so wie es ist. Auf das Schöne sehen, nicht auf das, was schief läuft.

Natürlich: Manchen fällt das leichter als anderen. Die, die in der Flut alles verloren haben, können sich nur schwer über den Regen freuen. Und wer schwer krank ist oder einen lieben Menschen verloren hat, mag auch nicht unbedingt lachen.

Trotzdem: Machen Sie sich doch mal auf die Suche. Es gibt so viel Schönes in unserer Welt. Oder wie Paulus es im Philipperbrief geschrieben hat: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute viel Grund zur Freude finden. Auch da, wo Sie es nicht vermutet hätten.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.