Morgenandacht: Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen!

Unter dem Arbeitstitel "Du bist recht" (also: Du bist angenommen, so wie du bist) haben sich vom 15. bis 17.10.2018 knapp vierzig Mitarbeitende des Dekanats Schweinfurt getroffen. Kita-Erzieherinnen, Pfarrerinnen und Pfarrer, Haupt- und Ehrenamtliche in der Jugendarbeit usw. haben sich Gedanken darüber gemacht, wie wir diese wichtige Botschaft überzeugend den Kindern und Jugendlichen vermitteln können. Dazu diese Morgenandacht:

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Scho recht. Was für eine Umsetzung unseres Themas: Bei uns sind alle willkommen. Auch die, die sich völlig falsch ausdrücken. Auch die, die wir gar nicht verstehen. OK, bei Paulaner sind sie willkommen, weil sie nachher hoffentlich ihr Bier auch bezahlen.

Und bei Gott? Die, die sich gar nicht ausdrücken können. Die, die die religiöse Sprache nicht beherrschen. Die Eltern, die sich einen Taufspruch wünschen wie diesen hier: „Greif nach den Sternen und fliege zum Mond. Reite ein Einhorn und tanze mit den Elfen.“ Das ist ja, biblisch gesehen, schon nahe an der Sache mit dem Teppich. Aber sie alle sind willkommen bei Gott. 

Scho recht. Du bist recht. Du bist wunderbar, einzigartig, deine Gaben zählen, du bist geliebt, auch wenn du mal versagst. Das wollen wir den Kindern erzählen. Ihren Eltern. Eigentlich allen. Manchmal habe ich das Gefühl: Wir sind diejeingen, die keiner mehr versteht. Was wir sagen, hört sich für andere an wie „ich möchte diesen Teppich nicht kaufen“. Ein Wörterbuch allein tut‘s da auch nicht. Es kommt drauf an, dass wir mit den Kindern, mit ihren Eltern sprechen. 

Mann, das tun wir doch jeden Tag! Höre ich den Protest. Und ja, das stimmt ja auch. Ihr, die ihr hier seid, ihr redet jeden Tag mit Kindern, mit Jugendlichen, mit Erwachsenen. Und trotzdem scheint es schwierig zu sein, unsere Botschaft so rüberzubringen, wie wir das gerne hätten. Warum eigentlich?  Das frage ich mich immer wieder.

Aber vielleicht ist das ganz gut so. Das hilft nämlich, nicht überheblich zu werden. Das hilft, ganz bescheiden zu bleiben: Ich kann schon einen Beitrag leisten zu Gottes Werk – aber ich tue es nicht allein. Gott ist es, der da am Wirken ist. Und Gott weiß auch um unsere eigene Beschränktheit, unsere Sprachlosigkeit. Er versteht, was wir meinen, wenn wir sagen: „Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen.“ Er stellt uns sozusagen ein Bier hin und sagt lächelnd: Scho recht.