Wagenkirche: Sein wie das Herbstlaub
Heiko wirft mit herbstlichen Blättern
He, Heiko, was soll denn das? Du machst mich ja ganz voll.
Dann kannst du dich wenigstens mal entblättern hier.
Na ja, die Blätter sind ja ganz schön, aber ich brauch sie jetzt nicht unbedingt auf mir drauf.
Ganz schön? Ich finde das eine wirklich wunderbare Sache, diesen Herbst. Wie bunt die Blätter überall sind. Und ich liebe es, mit den Füßen durch solche Blätterhaufen zu schlurfen.
Predigt: Gott richtet auf!
Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule Schweinfurt, Dreieinigkeitskirche 26.10.2015
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer!
Heute starten Sie wieder in die „Winterschule“, wie das früher hieß. Das letzte Jahr war, nach allem, was ich so gehört habe, nicht besonders gut für die Landwirtschaft. Heiß und trocken, Winzer müsste man sein. Aber alles andere war wirklich mager, egal, ob Getreide, Mais oder Zuckerrüben. Und die Milchpreise sind mal wieder im Keller, wie alle paar Jahre. Lohnt sich das überhaupt noch, der ganze Aufwand? Kann mein Betrieb überhaupt finanziell überleben? Dazu kommt der harte Wettbewerb zwischen den Betrieben um Pachtflächen, die hohen Pachtzahlungen, all das.
Predigt: Liebe ist anstrengend!
Liebe Gemeinde!
Ich sag's Ihnen gleich: Die Predigt heute wird unbequem. Denn: Die Sache mit dem Glauben ist schon irgendwie vertrackt. Manchmal ist das wirklich einfach schön, an Jesus zu glauben. Diese Botschaft: „Du bist geliebt, so wie du bist!“ - ist das nicht etwas ganz und gar Wunderbares? Das ist etwas, was uns durchs Leben tragen kann. Was das ganze Leben bestimmen kann. Liebe empfangen, Liebe weitergeben. Sich geborgen fühlen in Gottes Liebe. Gemeinsam mit Gleichgesinnten feiern, gestärkt und fröhlich aus dem Gottesdienst hinausgehen in die Woche. Schön ist das. Schön kann das sein.
Wenn da nicht dieser Jesus wäre. Denn was der uns heute wieder auftischt, das ist das genaue Gegenteil von diesem Wohlfühlchristentum.
Wagenkirche: Rein in den Stau!
U: Sag mal Heiko, hast du das AUCH gelesen?
H: Wieso - was denn – ich lese viel ….
U: Na, da gibt es so einen verrückten Kabarettisten mit Namen Bruno Jonas, der ist absichtlich in einen Stau gefahren.
H: Wie – absichtlich in einen Stau gefahren. Ist der blöd?
U: Ja, offensichtlich schon. Aber der ist so gestresst, dass er sich vorgenommen hat, ganz gezielt in eine Wagenkolonne zu fahren, damit er endlich mal zum Nachdenken kommt.
Wagenkirche: Die Nacht ist vorgedrungen
(blättert im Programmheft NOK) Ulli, schau mal, das hört sich auch interessant an. Hier, Poetry Slam in der Johanniskirche. Oder das Händelkonzert in Heilig Geist.
Heiko? Du weißt aber schon, dass unsere Nacht der Offenen Kirchen schon letzten Freitag war, oder?
Ja klar, ich war ja auch da. Und es war richtig toll. 2500 Besucher, das ist schon eine ganz schön große Zahl von Menschen, die wir da erreicht haben. Aber gute Freunde haben mir erzählt, dass sie am Samstagmorgen am Frühstückstisch in den Programmheften geblättert haben und sich Punkte ausgesucht haben und dann erst festgestellt haben, dass das Ganze schon rum ist.