Predigt: Die Liebe bleibt

Es heißt, am Ende des Lebens ziehe bei vielen noch einmal das ganze Leben an einem vorbei. All die schönen Dinge, all die schlechten, alle Versäumnisse und alles, was mir gut gelungen ist. Die liebevollen Momente und die hässlichen. Die fröhlichen und die traurigen Zeiten, einfach alles.

Und dann kommt die Frage: War es gut? War das, dein Leben, ein gutes? Wonach hast du es ausgerichtet, was waren deine Ziele, wie hast du diese Welt zu einer besseren gemacht – für andere?

Wie sähe Ihre Antwort aus auf diese Frage, wenn sie jetzt, ganz plötzlich, käme? Hatte Ihr Leben bis heute einen Sinn? War es gut? Gibt es Menschen, die dankbar sind dafür, dass es Sie gibt?

Wagenkirche: Anders leben!

Wagenkirche am 9.11.2012

Puh. Günter, also mir macht das mit der Wagenkirche ja immer noch viel Spaß. Aber dieses Geziehe und Gezerre durch die Fußgängerzone ist ganz schön anstrengend.

Bräuchten wir doch mal einen Motor. Oder einen Esel, der die Kirche zieht.
Na ja, solange sind wir halt weiter die zwei Esel vorne dran, jaja.

Wagenkirche: Heilige Schriften

(heute im Gespräch unter anderem mit einer Muslimin, deren Beiträge wir so gut es ging in der Aufnahme verstärkt haben - die Nebengeräusche bitten wir zu entschuldigen!)

Mensch Heiko, was wollen wir heut verteilen. Ich hätte die Bibel, den Koran, den Talmud, die Kabbala und die Lehren des Budda anzubieten.

Sag mal, bist du jetzt unter die Salafisten gegangen.

Oder unter die Leute vom Gideonsbund. Die legen ja schon seit Jahren Bibeln in Krankenhäuser und Hotelzimmer.

Erwählt auf Hoffnung

Predigt am 10. Sonntag nach Trinitatis 2006/2011
Gochsheim, 20.8.2006; Schonungen, 28.8.2011

Text: Jes 62, 6-12: O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr den HERRN erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gönnen, 7 lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden! 8 Der HERR hat geschworen bei seiner Rechten und bei seinem starken Arm: Ich will dein Getreide nicht mehr deinen Feinden zu essen geben noch deinen Wein, mit dem du so viel Arbeit hattest, die Fremden trinken lassen, 9 sondern die es einsammeln, sollen's auch essen und den HERRN rühmen, und die ihn einbringen, sollen ihn trinken in den Vorhöfen meines Heiligtums.

10 Gehet ein, gehet ein durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg! Machet Bahn, machet Bahn, räumt die Steine hinweg! Richtet ein Zeichen auf für die Völker! 11 Siehe, der HERR läßt es hören bis an die Enden der Erde: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her! 12 Man wird sie nennen «Heiliges Volk», «Erlöste des HERRN», und dich wird man nennen «Gesuchte» und «Nicht mehr verlassene Stadt».

Liebe Gemeinde!

Ein schwieriges Thema haben wir am heutigen Sonntag. Früher, da war alles viel klarer und eindeutiger. Da gab es auch den Israel-Sonntag am 10. Sonntag nach Trinitatis. Aber die Texte, die an diesem Sonntag gelesen wurden, die waren noch andere. Da ging es eher um das Gericht über Israel. Darum, dass die Juden ihr Heil verwirkt haben, dass Gott sie straft. Der alte Predigttext für heute – vor 12 Jahren wurde vermutlich hier in dieser Kirche noch über ihn gepredigt – es war eine Stelle aus dem Römerbrief, wo Paulus davon redet, dass er lieber selbst an Stelle seiner früheren Glaubensbrüder und -schwestern verflucht sein möchte. Da konnte man sich gut darüber auslassen, wie die Juden ihre Erwählung verspielt haben, als sie Jesus, den Messias, den Gott ihnen geschickt hatte, ans Kreuz haben schlagen lassen. Dass sie vor Pilatus geschrieen haben: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ Dass ihre Geschichte der letzten 2000 Jahre die gerechte Strafe Gottes sei.