Predigt beim Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Fürchte dich nicht!
Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer,
Seit mindestens 13 Jahren feiere ich jetzt schon diese Gottesdienste in der Landwirtschaftsschule. Und ich habe eine ganze Menge gelernt. Über Nachhaltigkeit. Über Förderrichtlinien und Düngeverordnungen. Über die Probleme, die der Klimawandel für die Landwirtschaft mit sich bringt. Dass so vieles, vieles eigentlich gar nicht mehr wirklich planbar ist. Dass die Bürokratie zu viel wird, wo Sie doch viel lieber draußen auf dem Feld oder bei Ihren Tieren wären.
Immer, immer sind gerade Sie als Landwirtinnen und Landwirte herausgefordert. Immer, immer kommt es bei Ihnen an. Egal, ob Dürre vorherrscht oder ob es im Frühjahr nochmal Frost gab, der die zarten Knospen zerstörte. Oder wenn es viel zu viel Regen gab im Jahr. An manchen Orten fällt diesmal die Apfelernte aus. Und die Weinlese war auch nicht überall super, und manche Winzer machen sich auch schon Gedanken darüber, wie sie den empfindlichen Bacchus ersetzen sollen, wenn es heißer wird. Eine Konstante in all den Jahren war dieser Satz, in verschiedenen Abwandlungen:
Landwirtschaft ist in der Krise. Aber wir packen das an.
überraschend neue Chancen: Predigt beim Schulschlussgottesdienst der Landwirtschaftsschule
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte, liebe Eltern, alle, die heute hier sind!
Ich mache das mit den Gottesdiensten an dieser Schule ja schon seit 15 Jahren und immer wieder ging es darum, wie viele Probleme es in der Landwirtschaft gibt. Welche Sorgen Sie haben. Wie viele Vorschriften Sie befolgen müssen. Und dass das alles gar keinen Spaß mehr macht.
Ja, das kann ich absolut nachvollziehen. Das geht doch schon seit ewigen Zeiten so. Die Kleinen geben auf, nicht erst seit letztem Jahr, seit Jahrzehnten geht die Zahl der Betriebe zurück.
Predigt beim Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Was ist Hoffnung?
Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer.
Jetzt feiere ich schon weit über zehn Jahre immer wieder mit Ihnen hier den Schulanfangs- und meistens auch den Schulschlussgottesdienst. Und ich freue mich immer wieder darauf.
Immer wieder habe ich mich informiert, wie es um die Landwirtschaft gerade steht. Ich habe von Ihren ganz besonderen Sorgen gehört, von Ihren Plänen, Ihren Hoffnungen für die Zukunft. Davon, dass es alles nicht leicht ist. Manchmal auch davon, dass „die Politik“ ja keine Ahnung hat.
Predigt zum Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Planloser Jesus?
Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer!
Heute möchte ich, dass Sie sich richtig ärgern über mich. Nein, eigentlich über Jesus. Nein, natürlich nicht. Oder vielleicht doch?
Ach nee, denken Sie jetzt vielleicht. Ist doch eh alles schon schwer genug gerade. Und jetzt bringt der Pfarrer hier noch nicht mal ne schöne Predigt, wo ich mich mal ein bisschen ausruhen kann und gestärkt rausgehen kann mit einem guten Gefühl. Jetzt will der mich auch noch ärgern.
Predigt zum Schulgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Fürchtet euch nicht!
Was für eine seltsame Zeit ist das gerade. Schulschlussfeier zu Beginn des neuen Schuljahres. So viele Umbrüche, mit denen wir umgehen müssen. Eine Zeit zwischen zwei Regierungen – manches deutet sich an, aber vieles ist auch noch unklar. Und natürlich fragen Sie sich: Was bedeutet das für uns? Wie werden wir in Zukunft unsere Felder bestellen, welche Regeln werden neu sein, können wir überhaupt noch überleben vor lauter Regeln? Wird es jetzt noch schwieriger mit der Landwirtschaft? Oder wird es vielleicht sogar einfacher werden für Sie? Werden nur die Kosten und der Aufwand steigen – oder wird es vielleicht auf der anderen Seite auch mal die Möglichkeit geben, mehr einzunehmen?
Gleichzeitig erleben Sie in den letzten Jahren immer stärker den Klimawandel. Drei Jahre der Hitze Dürre und dieses Jahr so ganz anders, sehr feucht, wenig Sonne. Und dass wir von den ganz großen Unwettern verschont wurden, war eher Glück. Irgendwann wird das auch mal kommen. Wie kann man sich schützen?
Predigt zum Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Suchet der Stadt Bestes!
Liebe Landwirte!
Diese Gottesdienste gestalte ich nun seit ungefähr zehn Jahren – aber noch nie war ich so ratlos wie diesmal, was ich eigentlich sagen soll.
Herr Lang hat mir wie immer davon erzählt, wie Ihre Situation im Augenblick ist. Und diesmal hat er vor allem von dem Frust erzählt, den Ihre Arbeit gerade mit sich bringt. Davon, dass Sie dass Gefühl haben, in der öffentlichen Wahrnehmung mehr und mehr die Sündenböcke für alles zu werden. Morgen wollen Sie dagegen demonstrieren.
Und es stimmt ja auch: Sie sind nicht an allem Schuld. Sie können nichts für den gnadenlosen Preiskampf in der Lebensmittelbranche. Sie lernen hier in Ihrer Ausbildung sehr viel darüber, wie Sie einen Betrieb führen können. Auch darüber, wie Sie mit der Natur leben können. Sie sind diejenigen, die in Kreisläufen denken, die wissen, dass wir auch für die Zukunft denken müssen.
Doch auf der anderen Seite – ist es überhaupt eine andere Seite oder nicht vielmehr eigentlich die gleiche Seite? - stehen die, die nun endlich massive Maßnahmen zum Klimaschutz einfordern. Seit Jahrzehnten ist das mit dem Klimawandel bekannt, aber es hat sich kaum etwas getan. Nun sagt die Klimawissenschaft: In weniger als zehn Jahren müssen wir klimaneutral werden, sonst sind die Folgen voraussichtlich katastrophal. Und die ersten, die das merken werden und eigentlich jetzt schon merken, sind gerade wieder die Landwirte.
Predigt: Unsere Natur - in guten Händen
Liebe Absolventinnen und Absolventen, liebe Eltern, Freunde, liebe Lehrkräfte!
„Unsere Natur – in guten Händen“. So haben Sie das Motto für Ihre Abschlussfeier heute gewählt. Ich meine das gar nicht negativ, wenn ich sage: Für mich hört sich das ein wenig trotzig an. So vieles Negatives wurde in der letzten Zeit über die Bauern gesagt. Aber Sie stehen selbstbewusst da und sagen: Bei uns ist die Natur nach wie vor in guten Händen!
Ja, dieses Schuljahr war sicher nicht einfach für Sie. Und ich meine nicht nur wegen der Schule, sondern auch wegen der Umstände, die die Landwirtschaft im Augenblick begleiten. Denn so einen richtig guten Stand haben Sie gerade auch in der Öffentlichkeit nicht. Beim Volksbegehren „rettet die Bienen“ standen Sie da, als wären Sie die alleinigen Verursacher aller Probleme.
Predigt zum Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Unterwegs im Auftrag des Herrn
Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer!
Endlich mal soll es wieder so was wie ein bisschen Regen geben. Endlich mal wird es ein bisschen kühler. Was war das für ein Sommer! Seit Monaten, eigentlich das ganze Jahr schon, ist es bei weitem zu trocken. Wenn ich die Grafiken beim Dürremonitor Deutschland anschaue, dann ist da halb Deutschland dunkelrot eingefärbt – außergewöhnliche Dürre. Vor einem Jahr wusste ich noch nicht mal, dass es diesen Dürremonitor gibt – jetzt gehen die Grafiken auf Facebook rum, weil sich nun nicht nur die Landwirte Sorgen machen.
Predigt zur Abschlussfeier der Landwirtschaftsschule: Menschen ernähren
Predigt: Für die Zukunft unserer Erde
Text: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8,22)
Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer!
Ein neues Schuljahr beginnt für Sie heute. Sie werden in den nächsten Monaten ziemlich viel lernen. Sie werden Neues erfahren, bei manchem, das Sie schon kennen, vielleicht auch gelangweilt gähnen. Aber vor allem: Sie werden sich mit der Zukunft unserer Erde beschäftigen.