Texte der Klänge in der Nacht am 23.2.2024

Klänge in der Nacht 23.2.2024

Mose

Mose an der Kanzel

"Mose unter der Kanzel, gelb-golden angestrahlt"Ich bin Mose. Vor 330 Jahren stellte man mich unter diese Kanzel. Als ein Zeichen für die Menschen: Die Predigten hier, sie stehen auf dem Grund der Zehn Gebote. Die Predigten, die hier gehalten werden, sie fußen auf dem Alten Testament. Ihr habt gemeinsame Wurzeln mit dem Judentum. Manchmal, in eurer Geschichte, da wäre es gut gewesen, ihr hättet auf dieses Zeichen geachtet. Und auch heute wieder solltet ihr dieses Zeichen niemals vergessen.

Ich bin Mose. Seit 330 Jahren stehe ich hier. Es zerreißt mir das Herz, hier zu stehen und zu erleben, was aus der Welt wird. Wie Menschen gegeneinander hetzen. Wie die Natur zugrundegeht. Wie Kriege und Not die Welt überziehen. Wie in anderen Ländern Regimekritiker den qualvollen Tod finden. Wie der Hass überhandzunehmen scheint, auch der Hass gegen meine jüdischen Glaubensgeschwister.

„Und siehe, es war sehr gut“, so steht es in der Schöpfungsgeschichte. So hat Gott über diese Welt geurteilt. Doch manchmal kommen mir Zweifel an diesem Urteil. Manchmal denke ich mir: Nein, nichts ist gut. Schlecht und böse und egoistisch sind wir Menschen. Und Fremde sind auch nicht gern gesehen, das waren sie noch nie. Schon in meinem zweiten Buch steht dieser Satz:

Einen Fremdling sollst du nicht bedrücken noch bedrängen.
2. Mose 22,20

Schon damals war es nötig, das extra zu sagen und aufzuschreiben. Am liebsten würde ich diesen Satz auf ein großes Schild schreiben und hier rausgehen und mich unter eure Demonstrationen mischen. Sind wir denn nicht alle Menschen? Sind wir nicht alle von Gott geliebt?

Doch eure Demonstrationen der letzten Wochen, sie machen mir ein wenig Hoffnung. Sie lassen mich aufhorchen. Sie zeigen mir: Es ist euch ernst damit, anders miteinander umzugehen. Vielleicht ist die Welt am Ende doch, was Gott über sie sagte?

Und siehe, es war sehr gut.

Wie der Menschensohn richtet

Jesus redet im Matthäusevangelium davon, wie das Gericht Gottes sein wird.

31 »Der Menschensohn wird wiederkommen

in seiner Herrlichkeit mit allen Engeln.

Dann wird er sich auf seinen Herrscherthron setzen.

32 Alle Völker werden vor dem Menschensohn versammelt.

Er wird sie in zwei Gruppen aufteilen – wie ein Hirte,

der die jungen Ziegenböcke von der Herde trennt.

33 Die Herde wird er rechts von sich aufstellen

und die jungen Ziegenböcke links.

34 Dann wird der König zu denen rechts von sich sagen:

›Kommt her! Euch hat mein Vater gesegnet!

Nehmt das Reich in Besitz,

das Gott seit der Erschaffung der Welt

für euch vorbereitet hat.

35 Denn ich war hungrig,

und ihr habt mir zu essen gegeben.

Ich war durstig,

und ihr habt mir zu trinken gegeben.

Ich war ein Fremder,

und ihr habt mich als Gast aufgenommen.

36 Ich war nackt,

und ihr habt mir Kleider gegeben.

Ich war krank,

und ihr habt euch um mich gekümmert.

Ich war im Gefängnis,

und ihr habt mich besucht.‹

37 Dann werden die Gerechten fragen:

›Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen

und haben dir zu essen gegeben?

Oder durstig und haben dir zu trinken gegeben?

38 Wann warst du ein Fremder

und wir haben dich als Gast aufgenommen?

Wann warst du nackt

und wir haben dir Kleider gegeben?

39 Wann warst du krank oder im Gefängnis

und wir haben dich besucht?‹

40 Und der König wird ihnen antworten:

›Amen, das sage ich euch:

Was ihr für einen meiner Brüder

oder einer meiner Schwestern getan habt

– und wenn sie noch so unbedeutend sind –,

das habt ihr für mich getan.‹

Matthäus 25, 31-40 (BasisBibel)

Gute-Nacht-Satire

Heide Nöchel Mehr hier: https://www.literatpro.de/gedicht/271015/gute-nacht-satire

Zehntausend Tränen

Hier bin ich, in Deutschland.

Ein Flüchtling, sagst du.

Gekommen, um gemütlich von deinem Geld zu leben, sagst du.

Ich will doch nur leben. Lachen, Wieder froh werden.

Zehntausend Tränen weinte ich um meinen Bruder, erschossen von der Miliz.

Zehntausend Tränen weinte ich um meine kleine Schwester, die von den Männern verschleppt wurde. Ich weiß nicht, ob sie noch lebt, und ob es besser wäre, sie wäre tot.

Zehntausend Tränen weinte ich um mein Dorf, das verbrannt und zerstört ist.

Zehntausend Tränen weinte ich um meine Weggefährten auf der Flucht, die es nicht schafften. Die verhungerten, verdursteten, die einfach am Weg liegen blieben. Die von Mörderbanden erschossen wurden. Die im Lastwagen erstickten, mit dem sie uns transportierten. Die vom völlig überfüllten Schiff fielen.

Zehntausend Tränen weine ich täglich um meine Heimat, meine Freunde, meine Familie.

Hier bin ich. Bei euch. Es hieß, hier könnte ich leben.

Ich würde so gerne arbeiten. Einen Sinn in meinem Leben sehen. Neue Freunde kennenlernen.

Stattdessen werde ich argwöhnisch beäugt, beschimpft, oft angerempelt.

Werde ich bei euch Frieden finden?

Wenn nicht bei euch, wo denn dann?

Zehntausend Tränen weine ich jeden Tag.

10.000 Tränen Berge

Paulus

Paulus

Ich bin Paulus, ein Diener Jesu Christi, berufen und beauftragt, das Evangelium unter den Nationen zu verkünden. Mein Leben war geprägt von Leidenschaft, Umkehr und Hingabe an den Herrn.

Einst war ich Saulus, der Pharisäer, ein eifriger Verfolger derer, die den Namen Jesu predigten. Doch auf dem Weg nach Damaskus geschah etwas Unglaubliches. Eine blendende Lichterscheinung umgab mich, und ich hörte eine Stimme, die sprach: "Saul, Saul, warum verfolgst du mich?" Es war Jesus, der mich rief und mich zur Umkehr bewegte. Von diesem Moment an war mein Leben nicht mehr dasselbe.

Durch zahlreiche Reisen und Strapazen habe ich das Wort Gottes in Städte und Länder getragen, die noch nie zuvor von Jesus gehört hatten. Von Antiochia über Ephesus bis nach Rom habe ich Gemeinden gegründet und gestärkt, habe Briefe geschrieben und die Gläubigen ermutigt, im Glauben standhaft zu bleiben.

Mein größtes Verlangen war es, dass Menschen durch mein Leben und meine Worte Jesus Christus erkennen und ihm dienen.

Viele Briefe habe ich geschrieben, etliche davon sind in eurer Bibel überliefert. Besonders die Streitigkeiten in der Gemeinde in Korinth haben mich sehr beschäftigt und belastet. Ich habe sie ermahnt, ihnen zugeredet. Und doch war mir klar, dass es nicht immer Frieden geben kann. Und so habe ich später, als ich selbst in Korinth zu Besuch war, im Brief an die Römer diesen Satz geschrieben:

Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.

Es ist nun mal nicht immer möglich, das habe ich in meinem Leben selbst gespürt, o ja. Aber an uns, an den Christinnen und Christen, soll’s nicht liegen. Unser Ziel ist es: Frieden zu verbreiten. Streit zu schlichten. Wunden zu verbinden. Tränen zu trocknen. Den Verfolgten beizustehen. Die Schwachen zu beschützen. Zu wachsen in der Liebe. Das ist unser Auftrag.

Römer 12

9 Eure Liebe soll aufrichtig sein.

Verabscheut das Böse und haltet am Guten fest.

10 Liebt einander von Herzen als Brüder und Schwestern.

Übertrefft euch gegenseitig an Wertschätzung.

11 Lasst nicht nach in eurem Eifer.

Lasst euch vom Geist anstecken und dient dem Herrn.

12 Freut euch, dass ihr Hoffnung habt.

Bleibt standhaft, wenn ihr leiden müsst.

Hört nicht auf zu beten.

13 Helft den Heiligen, wenn sie in Not sind.

Seid jederzeit gastfreundlich.

14 Segnet die Menschen, die euch verfolgen.

Segnet sie und verflucht sie nicht.

15 Freut euch mit den Fröhlichen.

Weint mit den Weinenden.

16 Seid alle miteinander auf Einigkeit aus.

Werdet nicht überheblich,

sondern lasst euch auf die Unbedeutenden ein.

Baut nicht auf eure eigene Klugheit.

17 Vergeltet Böses nicht mit Bösem.

Habt anderen Menschen gegenüber nur Gutes im Sinn.

18 Lebt mit allen Menschen in Frieden –

soweit das möglich ist und es an euch liegt.

21 Lass dich nicht vom Bösen besiegen,

sondern besiege das Böse durch das Gute!

Was ich noch sagen wollte

Eva Zeller

Ich möchte ein Mensch des Friedens werden

Ich möchte ein Mensch des Friedens werden

Ich möchte so leben, dass auch andere Menschen leben können – neben mir – fern von mir – nach mir.

Ich suche das Gespräch mit Andersdenkenden.

Ich bedenke die Fragen, die sie mir stellen.

Ich möchte so leben, dass ich niemandem Angst mache.

Ich bitte darum, dass ich selber der Angst nicht unterliege.

Ich setze meine fähigkeiten und Kräfte für eine Gesellschaft ein, in der der Mensch dem Menschen ein Helfer ist.

Friedrich Schorlemmer und Friedenskreis Wittenberg

Amazing grace

Grabmal Christoph Carol Schlick

Grabmal-Inschrift

Hier lieget begraben der hochwohlgeborne Herr Graf Christoph Carol Schlick, Graf zu Passau, Herr zu Weißkirchen, welcher vor dem Feinde in Hochstadt den 28. Februar 1633 geblieben, seines Alters 22 Jahr.

Des seligen Herren Grafen Täglich Symbolum zum Leichentext genommen: „Dem Menschen ist gesetzt, einmal zu sterben, danach das Gericht. Hebräer 9.

Was wird?

"ein großes Grabmal an der Kirchenwand, blau angestrahlt, in der dunklen Kirche"Einen schönen Sinnspruch habe ich mir da ausgesucht. „Dem Menschen ist gesetzt, einmal zu sterben.“ Ja, natürlich. Aber doch nicht schon mit 22 Jahren! So war das nicht gemeint. Ich hatte mein Leben noch vor mir!

Ein stolzer Graf war ich, das könnt ihr mir glauben. Frohen Mutes bin ich in die Schlacht gezogen. Dreißigjähriger Krieg, ach, ich kannte doch nichts anderes. Er begann, als ich sieben Jahre alt war. Er endete erst viele Jahre nach meinem Tod. Nur einer von viel zu vielen bin ich, die gestorben sind. Nächsten Mittwoch ist es 391 Jahre her.

„Ich habe einen guten Kampf gekämpft“, so steht auf meiner Grabplatte. Heute frage ich: Stimmt das denn? War mein Kampf so gut? Wäre ein langes, segensreiches, friedvolles Leben nicht besser gewesen? Kinder haben. Glücklich sein. Meine Grafschaft aufbauen und zur Blüte bringen, damit es den Menschen dort gut geht. Ich hab's versäumt. Hab's doch nicht anders gelernt. Hab’s doch nicht anders gekonnt.

Ein Gast war ich auf Erden. Nur kurz war ich hier. Heute zeugt nur noch diese Grabplatte von mir, und selbst die wurde erst vor knapp 35 Jahren unter dem Fußbodenbelag dieser Kirche wiedergefunden. Keiner weiß, wie sie da hin kam.

Was ist mit euch?

Kämpft ihr einen guten Kampf?

Wofür lebt ihr?

Was wäre, wenn heute euer Ende käme?

Ein Wunsch

Christina Brudereck

Du Herr über die Zeit

Maria

Chorraum: Maria und das Jesuskind

"Maria mit Jesuskind auf einem Sockel an der Wand, von unten gelb angestrahlt"Ich bin Maria. Mutter Gottes. Was für eine Bezeichnung ihr mir gebt! Was für Figuren ihr von mir aufstellt! In Gold habt ihr mich gekleidet. Mich, die arme Magd Gottes. Als ich noch über dem Eingang zur Sakristei hing, war noch ein goldener Strahlenkranz um mich an die Wand gemalt. Maria, die Himmelskönigin. Kann sein, dass ich früher sogar noch eine Krone trug, das weiß man heute nicht mehr so genau.

Dabei war ich doch nur eine einfache Mutter, die ihr Kind über alles liebte. Eine Mutter, die schwer zu tragen hatte am Leiden und Sterben ihres Kindes. Doch das, das war erst später. Heute trage ich liebevoll mein kleines Kind auf dem Arm. Das Wunder des Lebens. Habt ihr dieses Wunder auch gespürt, als ihr einmal ein Baby auf dem Arm halten durftet?

Maria, die Mutter Gottes. Ein Segen lag auf mir. Oder ein Fluch? Hier, wo ich jetzt seit 35 Jahren stehe, geht mein Blick zum Kreuz. Als ahnte ich schon damals, was eines Tages geschehen würde. Als ahnte ich schon damals, was dieses kleine Kind einmal sagen und erzählen würde.

Mein Kind im Arm, geht der Blick zum Kreuz. Vom größten Glück, dem Wunder der Geburt, bis zum größten Entsetzen, dem Tod an diesem schrecklichen Marterinstrument für Verbrecher: Alles hat er durchgemacht. Er, dieses Wunder Gottes, dieses Wunder des Lebens. Und ich, Maria, ich durfte seine Mutter sein. Welch ein Wunder. Welch ein Glück. Welch ein Fluch.

Unruhig ist unser Herz

Josef Dirnbeck/Martin Gutl

Flöte: Maria durch ein Dornwald ging

Maria, ahntest du …

Maria, ahntest du, dass dein Baby einst auf dem Wasser wandeln würde?

Maria ahntest du, dass dein Baby unsre Kinder retten würde?

Ahntest du, dass dein Baby kam, um uns zu erneuern?

Dieses Baby, das du gebarst, wird uns erretten.

Maria, ahntest du, dass dein Baby einen Blinden heilen würde?

Maria ahntest du, dass dein Baby einen Sturm mit bloßer Hand stillen würde?

Ahntest du, dass dein Baby wanderte, wo Engel gehen?

Und wenn Du Dein Baby küsst, küsst du das Gesicht Gottes.

Die Blinden werden sehen, die Tauben hören und die Toten werden auferstehen.

Die Lahmen werden springen, die Stummen sprechen das Loblied auf das Lamm.

Maria ahntest du, dass dein Baby Herr der ganzen Schöpfung ist?

Maria ahntest du, dass dein Baby eines Tages Herr sein würde über alle Nationen?

Ahntest du, dass dein Baby des Himmels vollkommenes Lamm ist?

Das schlafende Kind, das Du gerade hältst, das ist der große "Ich bin".

Mary did you know

Altarkreuz

Altarkreuz

"Der Chorraum von St. Johannis mit der modernen Auferstehungsszene ist rot erleuchtet. Im Vordergrund sieht man Silhouletten von Menschen, die darauf schauen. Das kleine Kreuz auf dem Altar wirft einen riesigen Schatten auf den auferstandenen Christus."Das Kreuz. Viele Jahre, sogar jahrhundertelang schreckten die ersten Christen zurück vor diesem Zeichen. Zu nah war ihnen die Qual. Zu nah waren Erinnerungen an geliebte Menschen, die von den Römern brutal ermordet wurden. Zu nah war ihnen der Schmerz, die Grausamkeit, der Tod.

Niemals wären sie auf die Idee gekommen, dieses Folterinstrument als Symbol ihres Glaubens zu verwenden. Erst später setzte es sich nach und nach durch. Verwandelte sich. So, wie sich auch Jesus verwandelte: Vom Tod zum Leben. Aus dem Marterinstrument wurde nach und nach ein Schmucksymbol. Millionenfach an Goldkettchen um den Hals getragen. Was für eine wundervolle Verwandlung! Das Symbol des grausamen Todes wird zum Schmuck der Lebenden.

Manchmal, da wurde es auch zum Symbol der Macht. Menschen verdrehten das Zeichen des menschlichen Scheiterns. Sie nahmen sich, was ihnen nicht aus Liebe gegeben wurde. Sie herrschten über andere. Sie taten anderen Gewalt an. Ob Kreuzzüge und Hexenverfolgung oder die Gewalt ganz im Verborgenen, die keiner sehen durfte, die immer vertuscht wurde: Welch eine Verdrehung der radikalen Liebe Gottes zu den Menschen! Was für eine Verirrung, zu glauben, das Kreuz würde für Macht und Einfluss und Gewalt stehen. Aus dieser Schuld können wir nicht entfliehen. Zwei Jahrtausende Machtgeschichte machten das Kreuz wieder zu dem, was es einst bei den Römern war: Ein Symbol der Macht, der Unterdrückung.

Doch Jesus: Bei ihm war es anders. Unscheinbar und doch zentral steht dieses kleine Kreuz auf dem Altar. Da hängt er, Jesus Christus, der Sohn Gottes. So steht’s in der Inschrift über seinem Haupt; INRI, kurz für Jesus Christus, König der Juden.

Er selbst nannte sich ja lieber anders: Der Menschensohn.

Dieses Kreuz aber: Es hebt ihn heraus. Ihn, den Leidenden. Ihn, den Sterbenden. Sein Leib glänzt und schimmert im Licht. Ein Schatten fällt auf die Auferstehungsszene im Hintergrund. Ein Wunder geschieht hier. Ein Wunder des Lebens, das über den Tod siegt. Ein Wunder der Ohnmacht, die über die Macht siegt. Ein Wunder der Hoffnung.

König

Martin Gutl

Es ist vollbracht!

„Es ist vollbracht!“

So seufzte er

und verschied.

Und ein großer Riss entstand

in der Wirklichkeit

von oben nach unten

vom obersten Himmel

bis in die tiefsten Tiefen der Hölle

und die Tränenbäche der Menschen

der Tiere

der ganzeefe

unter dem Kreuz

Und aus dem tiefen See der Tränen

wuchs neues Leben.

Freude.

Lachen.

Liebe und Zärtlichkeit.

Nicht Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein,

denn: Es ist vollbracht.

Zwischen Himmel und Erde ist ein Riss

Auferstehung

Marie Luise Kaschnitz

Vaterunser

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Ostersegen

Und nun geht. Geht mit Gottes Segen.
Geht in euer Leben, voller Kraft.
Liebt und streitet, lacht und weint,
lebt jeden Tag voll großer Leidenschaft.

Also geht. Gehet eure Wege.
Füllt die Tage, die er euch geschenkt.
Nutzt eure Gaben, bringt die Welt zum Blühen!
Denn alles kommt von dem, der Erd und Himmel lenkt.

Und nun geht. Das Leben ist voll Wunder.
Und selbst der Tod ist nunmehr nur ein kleines Tor.
Aus allem Dunkel, allen Trauerfalten
spitzt heut das Licht von Gottes Liebe vor.

Freunde, dass der Mandelzweig

n gequälten Natur