Brennen, aber nicht verbrennen

Am Dienstag und Mittwoch dieser Woche besuchte ich die Jahrestagung des Zentrums für Mission in der Region der EKD (Zmir), von dessen Existenz, das muss ich gestehen, erst zwei Wochen vorher überhaupt erfahren hatte. 120 Personen hatten sich angemeldet zum Thema „Das Evangelium, die Unerreichten und die Region“. Hochkarätige Vorträge von Professorinnen und Professoren, ein Podiumsgespräch mit Landesbischöfin Junkermann und dem katholischen emeritierten Bischof Wanke und und und.

Predigt: Beten - aber wie?

Predigt am Sonntag Rogate

Niederwerrn, 5.5.2013

Liebe Gemeinde!

Zwei Mönche unterhielten sich über die Frage, ob man wohl gleichzeitig rauchen und beten dürfe. Sie kamen zu keinem eindeutigen Ergebnis und beschlossen, ihren jeweiligen Abt zu fragen. Als sie sich wieder trafen, sagte der eine ganz betrübt: Nein, mein Abt hat gesagt, es ist nicht erlaubt, beim Beten zu rauchen. Der andere entgegnete fröhlich: „Also, mein Abt sieht da überhaupt keine Probleme. Ich habe ihn nämlich einfach gefragt, ob ich beim Rauchen beten darf – da hat er natürlich ja gesagt.“ 

Wagenkirche: Neue Perspektiven

(steigt auf einen Stuhl) Herzlich willkommen zur heutigen Wagenkirche! Wir machen schnell noch eine Runde, bevor es wieder Winter wird und wir pausieren müssen.

He, Heiko, was machst du denn da oben?

Kennst du den Film „Der Club der toten Dichter“? Da steigt der Lehrer auch mal auf einen Stuhl und lässt seine Schüler drauf steigen. Einfach, um die Dinge mal anders wahrzunehmen. Aus einer anderen Perspektive. Wenn ich mir dich so anschaue, siehst du von hier oben noch viel mehr nach werdendem Opa aus, wenn ich mir deine Haare so von hier betrachte ...

Wagenkirche: Ökumene jetzt!

Wagenkirche am 14.9.2012

Mensch Heiko, bist du eigentlich glücklich, so evangelisch wie du bist?

Was soll die blöde Frage, bist DU eigentlich glücklich, so katholisch wie du bist?

Nee, ich hab das so gemeint: Was macht dich denn als evangelischer glücklich? Viele sagen, dass ihr mehr von der Bibel versteht, dass bei euch alles nicht so streng ist wie bei uns. Was macht dich glücklich.

Kirchgeld 2012

Dieser Brief wird im Mai 2012 verschickt.

Liebe Gemeindeglieder!

Die Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt bittet Sie heute wieder um Ihr Kirchgeld.

Das Kirchgeld ist zwar ein Teil der Kirchensteuer, wird aber extra erhoben und kommt ausschließlich den Gemeinden vor Ort zugute. Hier kommt Ihr Geld wirklich an! Mit Ihrem Beitrag können wir unsere Arbeit ausbauen, Bestehendes unterstützen, Neues angehen, Gemeindeleben und Gemeinschaft aufbauen.

Ein großer Teil Ihrer Beiträge fließt in die Unterstützung unserer Kindertagesstätten und die Förderung der Jugendarbeit im CVJM und in den Gemeinden. Die Citykirche wendet sich mit Ihrer Unterstützung an Menschen, die sonst mit Kirche nicht so viel zu tun haben. Angebote für Senioren gibt es in fast jeder Kirchengemeinde. Ob alt oder jung: Bei uns können Sie Gemeinschaft erleben und selbst ein Teil davon sein.

Für unsere Arbeit benötigen wir natürlich auch geeignete Räume. Bauliche Maßnahmen übersteigen schnell die finanziellen Möglichkeiten einer einzelnen Gemeinde. Ob Sanierung der Auferstehungskirche (mit Aufzug für Gehbehinderte), Sanierung der Gemeinderäume von Gustav-Adolf oder moderne, energiesparende Heizungen in St. Lukas und Bergrheinfeld: Ihr Beitrag ist wichtig. Sie haben im letzten Jahr vieles bewegt und manches erst möglich gemacht. Für diese Unterstützung danke ich Ihnen ganz herzlich!

Helfen Sie uns, auch in Zukunft Gemeinschaft erlebbar zu machen:
Durch Ihr Kirchgeld 2012.

Social Media ist nicht alles.

Im Moment läuft auf chrismon.de ein interessantes Experiment. Vordergründig geht es um einen Förderpreis. Gemeinden können sich und ihre Projekte vorstellen, jede und jeder kann täglich für die beste Gemeinde abstimmen. Schöne Sache, und die 5000 Euro hätte ich auch gerne für meine Citykirche.

Darum habe ich mich auch beworben. Wohl wissend, dass das schwer wird, denn: Die Citykirche hat, anders als eine reale Gemeinde vor Ort, ja nur wenige, die sich ihr zugehörig fühlen. Und die wenigsten werden wohl für eine fremde Gemeinde stimmen. So gewinnt also die Gemeinde, die ihre Schäflein am besten zum Klicken motivieren kann.

Ja, in meiner ehemaligen Kirchengemeinde, da hätte ich die Konfis aktivieren können, sie sollen ihre Eltern, Freunde usw. zum Abstimmen bringen. Und in die verschiedenen Gruppen und Kreise gehen, werben fürs Abstimmen. Bei 3600 Gemeindegliedern hätten wir da schon eine Chance gehabt. Bei gerade mal 10 Team-Mitgliedern sieht das schon etwas mau aus.

Trotzdem: Probieren kann nicht schaden. Ein Test: Wie viele meiner über 1000 Follower kann ich wohl zu einem täglichen Klick anstiften?

Resultat: Ich hatte nicht mit allzu vielen gerechnet. Aber so wenige dann auch wieder nicht. Ich will überhaupt nicht darüber klagen. Nur feststellen: Social Media ist nicht alles.

Gewinnen wird diesen Wettbewerb eine Kirchengemeinde mit aktiver Gemeindearbeit und guten Kontakten untereinander. Da kann Social Media auch unterstützend eingesetzt werden. Ich finde, die haben es dann auch verdient, zu gewinnen.

Meine Citykirche ist für so einen Wettbewerb einfach zu ortlos, zu virtuell, zu wenig auf tatsächlich langfristige Bindung angelegt. Das ist ja Teil des Konzepts, aber für den Wettbewerb eher hinderlich. Social Media kann das nicht rausreißen. Aber natürlich werde ich weiter twittern, facebooken und googleplussen. Denn ich selber bekomme viel zurück über diese Kanäle. Und es ist wichtig, dass Kirche auch hier ansprechbar ist. Nur: Social Media ist halt nach wie vor nur ein ganz, ganz kleiner Ausschnitt der großen Welt. Das sollten wir nicht vergessen.

 

Wo ist der Himmel?

Predigt an Himmelfahrt
Gochsheim, 05.05.05; Schonungen, 02.06.11
Text: 1. Kön 8, 22-24.26-28

Und Salomo trat vor den Altar des HERRN angesichts der ganzen Gemeinde Israel und breitete seine Hände aus gen Himmel 23 und sprach: HERR, Gott Israels, es ist kein Gott weder droben im Himmel noch unten auf Erden dir gleich, der du hältst den Bund und die Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor dir wandeln von ganzem Herzen; 24 der du gehalten hast deinem Knecht, meinem Vater David, was du ihm zugesagt hast. Mit deinem Mund hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es offenbar ist an diesem Tage. 26 Nun, Gott Israels, lass dein Wort wahr werden, das du deinem Knecht, meinem Vater David, zugesagt hast. 27 Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen - wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe? 28 Wende dich aber zum Gebet deines Knechts und zu seinem Flehen, HERR, mein Gott, damit du hörest das Flehen und Gebet deines Knechts heute vor dir.

Liebe Gemeinde!

Der große König Salomo, der prächtigste König aller Zeiten in Israel: Er hat einen Tempel bauen lassen. An nichts hat es gemangelt, eine Menge Geld und Arbeit hat dieses Bauwerk gekostet. Nun wird er feierlich eingeweiht. Dabei gibt sich Salomo bescheiden. Er sieht das Bauwerk, das für die Gegend und die Zeit sicher eindrucksvoll war, und trotz der Großartigkeit spürt er: Es reicht nicht. Es ist nicht genug, um Gott zu fassen. Dieser prachtvolle Bau, er ist auch nicht annähernd ausreichend für Gott. Selbst der prachtvollste Bau, vom größten König aller Zeiten gebaut, er reicht nicht aus, um Gott zu beherbergen.
Denn Gott ist groß, Gott ist unfassbar gewaltig. Selbst der Himmel, selbst das Weltall können ihn nicht fassen. Gott, der die Welt geschaffen hat, ist größer als die Welt. Nichts in der Welt kann diesem Gott gerecht werden. Nichts und niemand kann für sich in Anspruch nehmen, diese weit über menschliches Fassungsvermögen hinausgehende Macht fassen zu können. Jeder Versuch, den zu verstehen, der das Universum gemacht hat, ist zum Scheitern verurteilt. Wir verstehen ja noch nicht einmal das Universum geschweige denn seinen Schöpfer.

Salomo hat erkannt: Gott wohnt nicht in diesem Tempel. Die ganze Erde und die Himmel sind sein Werk. Gott sprengt jeden Rahmen unseres Denkens, unserer Vorstellungskraft. 

Aber: Der Tempel Gottes, er wird durch dieses Gebet des Salomo zu einem Ort, an dem wir es spüren können: Gott ist uns nahe. Das können wir zwar überall erfahren, und insofern haben die Menschen schon recht, die sagen: Gott finde ich auch im Wald. Aber trotzdem ist dieser Tempel, so wie für uns jede Kirche, ein besonderer, heiliger Ort. Ein Ort, der uns Zuflucht und Ruhe bereithält. Das ist etwas, was ich besonders in den großen Städten immer schätze, was mich fasziniert und anzieht: Mitten im Verkehrslärm steht eine Kirche, wie eine Insel der Ruhe. Und wenn ich durch die alten Holztüren ins Innere der dicken Mauern trete, dann bleibt dieser ganze Lärm, die Hektik, draußen. Das Hupen und der Motorenlärm dringt vielleicht noch gedämpft zu mir vor – aber innen, da brennen Kerzen, da beten Menschen, da spielt vielleicht irgendwo leise Musik. Da ist Platz zum Stillwerden, zum Innehalten, zum Gebet.

Das andere, was die Kirchen für uns so wichtig macht, das ist eben die Gemeinschaft. So, wie wir hier heute sitzen, so wie wir Sonntag für Sonntag zum Gebet zusammenkommen, so sind wir als eine Gemeinschaft aufeinander angewiesen. Wir können füreinander beten, wir können uns umeinander sorgen, wir merken vielleicht, wenn jemand nicht mehr kommen kann, weil er oder sie krank ist. Und wir stehen in einer langen Tradition von Menschen, die hier an diesem Ort zusamenngekommen sind.

Manchmal erinnere ich daran, wenn wir Kinder an unserem alten Taufstein taufen – dass die Menschen schon vor Jahrhunderten hier zusammengekommen sind, dass sie hier miteinander gefeiert haben, Kinder getauft haben, geheiratet haben und voneinander Abschied genommen haben am Ende des Lebens.

Aber Gott ist größer als das. Größer als unsere Kirchenmauern, das dürfen wir nicht vergessen. Wenn wir auf Jesus sehen, dann kommen ganz andere Orte in den Blick, auf die uns Jesus hingewiesen hat: Die Orte, wo Ausgestoßene leben, wo Krankheit und Not herrschen, wo Menschen einsam sind – gerade dort können wir Gott begegnen. Gerade dort sollen wir als Kirche sein.

Christi Himmelfahrt feiern wir heute – was bedeutet das eigentlich? Wo ist dieser Himmel, von dem wir immer sprechen? Wo wohnt Gott? Im Tempel Salomos, im Wald, in unserer Kirche, in unserem Herzen, irgendwo hinter den Wolken?

Vielleicht könnte man es so sagen: Himmel – das ist nicht das, was irgendwo weit über uns hängt, woraus es heute ein wenig tröpfelt und wo manchmal die Sonne scheint. Der Himmel – das ist überall da, wo Gott wohnt, wo er spürbar wird in unserem Leben. Der Himmel: Das ist der Ort Gottes. Der Ort, wo wir ihm begegnen können. Das kann diese unsere Kirche sein oder eine andere, irgendwo auf dieser Welt. Das kann eine Gemeinschaft von Menschen sein, die sich der Nachfolge Jesu verschrieben haben, so wie die Brüder von Taizé in Frankreich, wo jetzt gerade wieder etwa 100 Schülerinnen und Schüler aus Schweinfurt und Umgebung zu Besuch sind, einige Tage mit den Brüdern und Tausenden von Jugendlcihen zum Gebet zusammenkommen, in kleinen Gruppen miteinander ins Gespräch kommen, mitarbeiten in der Gemeinschaft. Das kann dort sein, wo wir uns mit Wort und Tat für die Menschen einsetzen, die in unserer Welt benachteiligt sind. Das kann dort sein, wo wir einem anderen Menschen mit einem Lächeln begegnen. Wo wir jemandem die Hand zur Versöhnung entgegenstrecken. Wo wir einfach aufmerksam hören und sehen, was unseren Nächsten bewegt, was er oder sie gerade braucht. Da, an diesen Orten, da wohnt Gott. Da, an diesen Orten, da ist der Himmel auf Erden.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alles unsere menschliche Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
 

Kirchgeld 2011: Zukunft gestalten!

Dieser Brief wird im Mai 2011 verschickt.

Liebe Gemeindeglieder!
Im Namen der Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt bitte ich Sie heute wieder um Ihr Kirchgeld.

Das Kirchgeld ist zwar ein Teil der Kirchensteuer, wird aber extra erhoben und kommt ausschließlich den Gemeinden vor Ort zugute. Hier kommt Ihr Geld wirklich an! Mit Ihrem Beitrag können wir unsere Arbeit ausbauen, Bestehendes unterstützen, Neues angehen: Zukunft gestalten.