Wagenkirche bei der Synode: Vergessen Sie die Affen nicht!

So, die Wagenkirche ist wieder da! Wie jeden Freitag in der Fußgängerzone.

Also, irgendwas läuft hier falsch, Heiko. Es ist weder Freitag, noch sind wir in der Fußgängerzone.

Ja, du hast natürlich Recht, Ulli. Vier Jahre ziehen wir dieses Ding schon durch Schweinfurt, aber vor einer Landessynode waren wir noch nicht gestanden.

Nein, dafür schon vor ganz schön vielen Leuten. Manche haben uns beschimpft, manche sind mit ganz ernsten seelsorgerlichen Problemen zu uns gekommen.

Aber heute stehen wir hier, vor dem Parlament unserer evangelischen Landeskirche. Was hast du als Katholik dazu zu sagen, Ulli?

Wort in den Tag: Frieden

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute morgen wird’s voll in Euerbach. Die gut 100 Mitglieder der evangelischen Landessynode treffen sich um kurz nach 9 zu einem Friedensgebet am Euerbacher Friedensdenkmal „Rad der Gewalt“. Erst danach geht’s wieder weiter im evangelischen Gemeindehaus in der Friedenstraße mit den öffentlichen Beratungen.

Wort in den Tag: Synode

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer – und liebes Parlament!

Ja, Sie haben richtig gehört. Vielleicht haben Sie's auch schon mitbekommen: In dieser Woche tagt das Parlament unserer evangelischen Landeskirche, die Landessynode, bei uns in Schweinfurt im evangelischen Gemeindehaus in der Friedenstraße.

Wir beten und arbeiten für den Frieden.

Die Anschläge in Paris haben uns alle erschüttert. Keine Frage und völlig unabhängig davon, dass die halbe Welt in Flammen zu stehen scheint: Dieses Ereignis am vergangenen Freitag hat uns in unserem Selbstverständnis von einem freien Land getroffen.

Müssten wir nun nicht auch hier bei uns verstärkt für den Frieden beten? Müssten wir nicht die Kirchen öffnen, Kerzen anzünden, was auch immer?

Das Ziel ist Weg: Ansprache beim MehrWegGottesdienst

Das Ziel ist weg.
Genauer gesagt: 
Das Ziel unseres Gottesdienstes.
Weg.
Verschwunden.
Zumindest in den Hintergrund gerückt.

Ein paar hasserfüllte Menschen 
haben sich in unsere Wahrnehmung gebombt, 
vor nicht mal 48 Stunden.
Lebenswege wurden beendet.
Lebenswege, die noch nicht mal richtig begonnen hatten.
Jugendliche, die feierten.
Menschen voller Hoffnung, voller Ziele.

Das Ziel ist weg.
Und nun?
Unsere eigenen Ziele sehen plötzlich
so nichtig aus.
Klein.
Unbedeutend.
Weggebombt vom großen Beender aller Wege,
dem Tod.

Unsere eigenen Wege sind plötzlich
so klein, so schal, so unbedeutend.
Unsere Umwege, unsere Irrwege:
Was sind die schon
im Angesicht von Tod,
Gewalt
und grenzenloser Trauer?

Und Gott? Er wirkt so fremd.
So fern.
So rätselhaft.
„Meine Wege sind nicht eure Wege“, donnert er.

Und ich erinnere mich,
was Gottes Weg ist.
Wie Gott selbst
in diese Welt kam.
Wie er in Jesus lebte.
Wie er liebte und sich stritt.
Wie er geheilt hat und verziehen,
wie er voller Liebe
nicht einmal Gewalt Einhalt gebot.

Gottes Weg:
Er endete im Tod,
dem großen Beender aller Wege.
Und endete dort nicht:

„Meine Wege sind nicht eure Wege“, flüstert er.
Ganz zart, ein kleines Leben,
wird er der große Beginner aller Wege.

Das Ziel ist Weg.
Gottes Ziel ist:
Ein Weg für uns.
Darum:
Unser Weg endet nicht
im Tod
in Trauer
in Angst und Verzweiflung.

Unser Weg geht weiter.
„Meine Wege sind nicht eure Wege“, so verheißt er
Und öffnet für uns neue Wege.

Freude.
Hoffnung.
Leben.
Frieden.

8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, 
9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen. 
13 Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen und Myrten statt Nesseln. Und dem HERRN soll es zum Ruhm geschehen und zum ewigen Zeichen, das nicht vergehen wird.

Jesaja 55

zum Ablauf des MehrWegGottesdienstes und weiteren Texten und Bildern: Klick hier

 

Wagenkirche: Das Ziel ist Weg

Heute ist die Wagenkirche wieder da. Und heute antworten wir mal auf eine Frage, die uns immer wieder gestellt wird.

Meinst du, ob wir die Kirche nicht besser im Dorf lassen sollen?

Nein, die nicht. Die kommt auch jedes Mal. Und wir sagen, wir ziehen sie in die Stadt. Nein, ich meine die Frage, was wir mit diesem Dings hier eigentlich erreichen wollen.

Wagenkirche: Sein wie das Herbstlaub

Heiko wirft mit herbstlichen Blättern

He, Heiko, was soll denn das? Du machst mich ja ganz voll.

Dann kannst du dich wenigstens mal entblättern hier.

Na ja, die Blätter sind ja ganz schön, aber ich brauch sie jetzt nicht unbedingt auf mir drauf.

Ganz schön? Ich finde das eine wirklich wunderbare Sache, diesen Herbst. Wie bunt die Blätter überall sind. Und ich liebe es, mit den Füßen durch solche Blätterhaufen zu schlurfen. 

Predigt: Gott richtet auf!

Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule Schweinfurt, Dreieinigkeitskirche 26.10.2015

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer! 

Heute starten Sie wieder in die „Winterschule“, wie das früher hieß. Das letzte Jahr war, nach allem, was ich so gehört habe, nicht besonders gut für die Landwirtschaft. Heiß und trocken, Winzer müsste man sein. Aber alles andere war wirklich mager, egal, ob Getreide, Mais oder Zuckerrüben. Und die Milchpreise sind mal wieder im Keller, wie alle paar Jahre. Lohnt sich das überhaupt noch, der ganze Aufwand? Kann mein Betrieb überhaupt finanziell überleben? Dazu kommt der harte Wettbewerb zwischen den Betrieben um Pachtflächen, die hohen Pachtzahlungen, all das. 

Predigt: Liebe ist anstrengend!

Liebe Gemeinde!

Ich sag's Ihnen gleich: Die Predigt heute wird unbequem. Denn: Die Sache mit dem Glauben ist schon irgendwie vertrackt. Manchmal ist das wirklich einfach schön, an Jesus zu glauben. Diese Botschaft: „Du bist geliebt, so wie du bist!“ - ist das nicht etwas ganz und gar Wunderbares? Das ist etwas, was uns durchs Leben tragen kann. Was das ganze Leben bestimmen kann. Liebe empfangen, Liebe weitergeben. Sich geborgen fühlen in Gottes Liebe. Gemeinsam mit Gleichgesinnten feiern, gestärkt und fröhlich aus dem Gottesdienst hinausgehen in die Woche. Schön ist das. Schön kann das sein.

Wenn da nicht dieser Jesus wäre. Denn was der uns heute wieder auftischt, das ist das genaue Gegenteil von diesem Wohlfühlchristentum. 

Wagenkirche: Rein in den Stau!

U: Sag mal Heiko, hast du das AUCH gelesen?

H: Wieso - was denn – ich lese viel ….

U: Na, da gibt es so einen verrückten Kabarettisten mit Namen Bruno Jonas, der ist absichtlich in einen Stau gefahren.

H: Wie – absichtlich in einen Stau gefahren. Ist der blöd?

U: Ja, offensichtlich schon. Aber der ist so gestresst, dass er sich vorgenommen hat, ganz gezielt in eine Wagenkolonne zu fahren, damit er endlich mal zum Nachdenken kommt.