Predigt beim Motorradgottesdienst 2018: Der Sonne entgegen

Heiko, bist du schon mal geflogen?

Ich, geflogen? Von einer Maschine runtergeflogen oder von der Schule?

Na, ich hoffe mal nicht, dass du von der Schule geflogen bist, das kann ich mir jetzt eigentlich bei dir nicht vorstellen, und auch nicht von einer Maschine runtergeflogen, nein, du fährst ja auch kein Motorrad, ich meine natürlich mit einer Maschine in der Luft … 

Predigt: Christen sind wundersame Wesen

Christen sind schon wundersame Wesen.

Da sitzen sie im Gefängnis, in Fesseln,

allein und einsam in der Nacht.

Da sitzen sie und haben keine Hoffnung mehr.

Da sitzen sie im Dunkeln,

keinen Weg scheint es mehr zu geben.

Einsam, allein, gefangen, am Ende.

Da sitzen sie –

und fangen an, Gott zu loben.

Mitten in der Nacht.

Alte Psalmen singen sie, so stelle ich‘s mir vor.

Alte Psalmen, die nicht nur ihnen Mut machten,

sondern auch den Mitgefangenen in den anderen Zellen.

Und es geschieht:

Die Türen öffnen sich, die Fesseln fallen ab, sie sind frei!

Predigt zur Abschlussfeier der Landwirtschaftsschule: Menschen ernähren

„Menschen ernähren statt Medien füttern“. Dieses Motto haben Sie sich für Ihre Abschlussfeier gegeben, liebe – nun muss ich ja sagen: ehemalige – Schülerinnen und Schüler. Als ich das gesehen habe, hab ich mir gedacht: Hach ja. Genau. Geht mir ganz genauso. So wichtig Medien sind: Langsam geht mir vieles davon ziemlich auf den Geist. Ich will auch Menschen „ernähren“, sozusagen, halt nicht mit Nahrungsmitteln für den Körper, sondern für den Geist.  Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Sie da richtig verstanden habe. Für mich steckt da auch ein tiefer Seufzer drin, dem ich mich genau so anschließen kann: Wir wollen doch nur unsere Arbeit gut machen, zum Wohl der Menschen, wir jeweils auf unsere Weise. Und dann wird schon wieder die nächste Sau durchs Dorf getrieben. Irgend jemand aus unserer Berufsgruppe hat wieder mal einen blöden Satz gesagt. Irgend jemand hatte seinen Betrieb nicht im Griff, hat grobe Fehler gemacht – und alle hängen mit drin. Oft genug wird da nicht differenziert. Ist eigentlich völlig egal, ob das der jeweils neueste Fleischskandal ist oder ein Finanzskandal in einem Bistum oder einem evangelischen Dekanat. Gleich heißts wieder „die sind alle so!“ - dabei versuchen wir doch alle unser Bestes.

Predigt beim MehrWegGottesdienst 4.3.18: Notverwandte

Notverwandte.
Was für ein seltsames Wort.
Was haben wir uns selber im Team geärgert über dieses Thema.
Warum nicht mal was einfaches?
Nein, „Notverwandte“ musste es sein.
Elinors Hunde waren Schuld.
Denn die mussten miteinander auskommen, ob sie wollten oder nicht. Und dann fiel im Team dieses Wort: Sie sind Notverwandte. Nun, warum auch nicht?
Notverwandte.
Ein neu erfundenes Wort. Von Margit.
Notverwandte.
Ein schillerndes Wort.
Verwandte in der Not?
Menschen, die die gleiche Not mit sich herumtragen wie ich?

Predigt zu Silvester: Fürchtet euch nicht - Gott ist euch hold

Liebe Gemeinde!

Es tut mir Leid, Ihnen das sagen zu müssen. Es gab ja schon so viele Weltuntergangsprophezeiungen, die sich alle nicht erfüllt haben, aber diesmal ist es wirklich und eindeutig nachweisbar wahr: Heute ist das absolute Ende! Der allerletzte Tag. Das Jahr 2018 wird es nicht geben. Na ja, jedenfalls nicht für meinen alten Büro-Datumsstempel. Der hat nämlich nur die Jahre 2006 bis 2017, wie ich letzte Woche etwas verblüfft festgestellt habe. Jetzt kann ich also entweder mit 2006 wieder anfangen oder mir einen neuen kaufen, ist ja auch kein großes Problem. Oder ich mache erst mal weiter mit dem 32. bis 99. Dezember, aber das wäre wohl eher verwirrend. Also: Das Ende ist nah!

Predigt: Die Welt hat sich gedreht!

Uns ist ein Kind geboren! „Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben.“ Ob der Prophet Jesaja auch nur im Traum daran gedacht hat, dass wir zweieinhalb Jahrtausende später noch seine Worte hören würden? Er wusste nichts von diesem Jesus, der 500 Jahre nach ihm geboren wurde. Und schrieb diese Zeilen: Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben. Der Friede-Fürst ist da! Der Retter der Welt! Endlich, endlich, wird alles anders. Die Welt hat sich gedreht.

Predigt: Dem Tod ganz nahe und doch voll Hoffnung

Liebe Gemeinde!

Heute, an diesem letzten Sonntag im Kirchenjahr, ist uns der Tod ganz nahe. Wir denken zurück, an Menschen, die gestorben sind. Wir blicken voraus, in die Ewigkeit: Ewigkeitssonntag, das ist der Name, den dieser Sonntag hat, neben dem Totensonntag. Und in dieser Spannung, zwischen der Trauer um die Verstorbenen und der Hoffnung auf die Auferstehung, stehen wir. Heute. Hier.

Heute, an diesem letzten Sonntag im Kirchenjahr, ist uns der Tod ganz nahe.
Ich bin nur Gast hier in Ihrer Gemeinde. Ich kannte leider keinen der Menschen, deren Namen wir gleich vorlesen werden. Ich kenne Sie nicht oder nur wenig, die Sie hier sitzen und sich daran erinnern, was er oder sie für ein Mensch war.

Wohin? Ansprache im MehrWegGottesdienst am 19.11.2017

Mt 28,20 siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

 

Wohin?

Wohin soll er fahren, der Zug meines Lebens?

Welche Weichen stelle ich,
welche lasse ich lieber unangetastet?

Welche würde ich so gerne, gerne stellen –
und lass es dann doch lieber bleiben?

Ach, wäre das Leben ein Computerspiel.
Einfach mal abspeichern, was ausprobieren, und wenns nix war: Zurück zum letzten Stand.

Ich blicke zurück auf meinen bisherigen Lebensweg:

Was hab ich wohl alles verpasst?

Predigt: Jesus heilt die Wortlosen

Jesus trieb einen bösen Geist aus, der war stumm.

Ja klar, wir würden das heute nicht mehr so sagen.

Von bösen Geistern reden wir nicht mehr.

Wir nennen das alles anders.

Krankheit vielleicht. Eine psychische womöglich.

Kann man heilen, eventuell.

Mit guten Ärzten.

Böse Geister müssen wir nicht austreiben.

Oder doch?

Predigt: Für die Zukunft unserer Erde

Text: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8,22)

Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer!

Ein neues Schuljahr beginnt für Sie heute. Sie werden in den nächsten Monaten ziemlich viel lernen. Sie werden Neues erfahren, bei manchem, das Sie schon kennen, vielleicht auch gelangweilt gähnen. Aber vor allem: Sie werden sich mit der Zukunft unserer Erde beschäftigen.